Schlechter bezahlt als Kollegen: Schlechter bezahlt als Kollegen: Pfleger der Uniklinik fordern mehr Gehalt

Halle (Saale) - Die Mitarbeiter des Universitätsklinikums fordern von der Klinikleitung eine bessere Entlohnung. An einer entsprechenden Unterschriftenaktion haben sich bisher 1.800 von 2.800 betroffenen Beschäftigten beteiligt. Ärzte machen bei der Protestaktion nicht mit, da für sie ein separater Haustarifvertrag gilt. Die Unterschriftenlisten sollen laut Bernd Becker, Verdi-Fachbereichsleiter für Sachsen-Anhalt, während der ersten Gehaltsverhandlungen am Mittwoch an die Klinikleitung übergeben werden. Die Gewerkschaft unterstützt den Protest der Beschäftigten.

„Die Mitarbeiter der Uniklinik in Halle werden schlechter bezahlt als zum Beispiel ihre Kollegen in Jena“, sagt Becker. Die hallesche Uniklinik ist im Jahr 2006 aus dem Tarifvertrag der Länder ausgestiegen – die Klinik in Jena nicht. In dem bundesweiten Tarifvertrag wird ein Gehaltsniveau für alle Berufe festgelegt, die in Krankenhäusern ausgeübt werden.

Ohne die überörtliche Tarifbindung bestimmt die Uniklinik mit einem eigenen Haustarifvertrag, wie viel die Mitarbeiter verdienen. Dadurch haben sich laut Becker große Lohnunterschiede zu anderen Krankenhäusern entwickelt. Pfleger, Therapeuten und weitere medizinische Mitarbeiter verdienen in Halle rund elf Prozent weniger, als es im Tarifvertrag der Länder festgeschrieben ist.

Bei den Jahressonderleistungen müssen die Hallenser derzeit noch erheblichere Einschnitte hinnehmen. Laut dem Gewerkschafter hat sich dadurch der Fachkräftemangel in der Klinik verschärft. Die Beschäftigten fordern nun, dass die Gehaltsschere zum Tarifvertrag der Länder geschlossen wird.

„Das Universitätsklinikum hat ein hohes Interesse an einer zügigen Verbesserung der Einkommenssituation der Mitarbeiter“, sagt Kliniksprecher Jens Müller. Die Klinikleitung habe der Gewerkschaft bereits vor mehreren Wochen ein Angebot zur Steigerung der Entgelte unterbreitet, darauf bis jetzt allerdings noch keine Reaktion bekommen. Laut Verdi sind die Beschäftigten mit diesem Angebot noch nicht zufrieden. (mz)