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Schafhirt vom Heidesee Schafhirt vom Heidesee: Kleine Skudden-Herde hat sich seit Sommer verdoppelt

Von Katja Pausch 19.02.2021, 16:00
Aller guten Dinge sind drei: Mathias Nobel und seine jüngsten Lämmchen
Aller guten Dinge sind drei: Mathias Nobel und seine jüngsten Lämmchen Nobel

Halle (Saale) - Sind die niedlich! Diesen Ausruf des Entzückens hört Mathias Nobel in diesen Tagen öfter, nämlich dann, wenn Heide-Spaziergänger in die Nähe des Heidebades kommen und dort die kleine Skudden-Herde auf dem Gelände entdecken. Vor allem die jüngsten Mitglieder der Schafherde erregen Aufsehen: Drei Lämmchen innerhalb einer Woche haben die urigen Schafe ihrem Besitzer, der jetzt mit Fug und Recht als der „Hirte vom Heidesee“ bezeichnet werden kann, beschert.

„Das erste kam am Montag zur Welt, als es in Halle wegen Schneemassen, klirrender Kälte und Eis kein Durchkommen gab“, so Nobel, der fünf der genügsamen Tiere im vergangenen Sommer als „tierische Landschaftspfleger“ angeschafft hatte und sich seitdem intensiv mit der Haltung und Pflege der Schafe beschäftigt. „Skudden“, so weiß Nobel schon lange, gehörten einer der ältesten Haustierrassen an und stünden auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere.

„Eine Woche später dann kam Baby Nummer drei“

Dennoch, als sich der Nachwuchs bei einer der Schafdamen angekündigt habe und sich andeutete, dass es jetzt losgehe, sei er trotz aller inzwischen erworbenen Fachkenntnisse durchaus nervös gewesen, gibt Nobel zu. „Ein bisschen Bammel hatte ich ja schon, schließlich hätte es bei dem Wetter kein Tierarzt zu uns geschafft“, so der Nietlebener „Schafhirt“.

Doch alles sei trotz zweistelliger Minusgrade an jenem Montag gut gegangen - und Nobel hielt wenig später nicht nur eins, sondern sogar gleich zwei Lämmchen im Arm. Zwillinge also und damit doppelte Freude. „Eine Woche später dann kam Baby Nummer drei“, so Nobel, der wohl inzwischen ein „Montags-Abo“ in puncto Schaf-Nachwuchs hat, wie er augenzwinkernd bemerkt.

„Es gibt Heu und Futterpellets, ab und zu Brot, Äpfel und Möhren“

Beeindruckt, sagt Nobel, sei er davon, wie es in der Tierwelt zugehe. „Die Kleinen standen innerhalb weniger Stunden auf ihren wackligen Beinchen und rennen jetzt schon wie wild ihren Müttern hinterher“, staunt Nobel. „Da sind wir Menschen doch ganz schön unselbstständige Wesen“, lacht er. Die Kälte indes mache den robusten Tieren nichts aus. Und Futter stehe der kleinen Herde, die sich seit dem Sommer zahlenmäßig verdoppelt habe, stets genügend zur Verfügung.

„Es gibt Heu und Futterpellets, ab und zu Brot, Äpfel und Möhren“, so Lämmer-Papa Nobel. Selbst die Kleinsten würden schon ordentlich fressen, aber natürlich noch bei ihren Müttern Milch saugen. Und auch beim Spaziergang durch den Schnee halten die Winzlinge mit den älteren Tieren gut mit. Künftig will Nobel die Skudden nicht nur zur Landschaftspflege, sondern auch für die Natur- und Umweltbildung am Heidebad einsetzen. (mz)