„Haltet eure Versprechen“ Reaktion auf die Klimakonferenz: Klimaaktivisten protestieren mit Kreide vor Parteibüros in Halle

Halle (Saale)/MZ - Vor den halleschen Büros der drei designierten Ampelparteien SPD, Grüne und FDP haben die Klimaaktivisten von Fridays for Future (FFF) ihren Unmut über den Ausgang der UN-Klimakonferenz kundgetan.
Klimaaktivisten von Fridays for Future protestierten über den Ausgang der UN-Klimakonferenz vor Parteibüros
„Klimapolitik geht anders“ und „Klimakrise verhandelt nicht“ hatten sie mit Kreide auf die Straße vor dem Bürgerbüro von Karamba Diaby, Bundestagsabgeordneter der SPD, in der Kleinen Ulrichstraße geschrieben. Außerdem die Aufforderung: „Haltet eure Versprechen.“ Auf dem Gehweg vor dem Wahlkreisbüro der FDP war zu lesen: „Der Klimakrise ist eure Freiheit scheißegal.“ Und vor dem Büro der Grünen stand: „1,5 Grad - für die Freiheit zukünftiger Generationen“.
Über ihre Kanäle in den sozialen Medien beklagte die hallesche Ortsgruppe von FFF, dass es im Moment danach aussehe, als wäre den Ampelparteien nicht klar, „dass wir unseren Planeten unbewohnbar machen“. Zugleich wurde zur Kundgebung vor dem Bürgerbüro von Karamba Diaby am Freitag, 19. November, um 14.30 Uhr aufgerufen. Gegenüber der MZ erklärte Diaby, dass er am konstruktiven Austausch mit den Aktivisten und Aktivistinnen von Fridays for Future sehr interessiert sei.
Unzufriedenheit der Aktivisten sei in gewisser Weise nachvollziehbar
Er habe sie für Freitag zu einem pandemiekonformen Gespräch vor die Regionalgeschäftsstelle der SPD unweit des Marktplatzes eingeladen, zumal die Aktivisten zum Ausdruck gebracht hätten, die SPD insgesamt ansprechen zu wollen. Diaby zählt eine Vielzahl an Klimamaßnahmen auf, die seine Partei umsetzen will. Er sagt aber auch, dass er „die Unzufriedenheit der Aktivisten in gewisser Weise nachvollziehen kann“.
Niklas Peine, Stadtvorsitzender der Grünen, spricht derweil vom guten Recht von Gruppen wie Fridays for Future, „angesichts der laufenden Koalitionsverhandlungen noch einmal Druck auf die Ampelparteien zu machen und darauf hinzuweisen, dass alle drei im Wahlkampf mehr Klimaschutz gefordert haben“. Yana Mark, FDP-Kreisvorsitzende, erklärt: „Als Freie Demokraten freut uns grundsätzlich das politische Engagement junger Menschen.“
In Berlin würden aktuell die Koalitionsverhandlungen zwischen FDP, Grünen und SPD aber noch laufen. „Wir sind davon überzeugt, dass im Koalitionsvertrag Ergebnisse stehen werden, die zugleich klimapolitischen, sozialen und wirtschaftlichen Ansprüchen gerecht werden“, so Mark.