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Platzverweise und Anzeigen Platzverweise und Anzeigen in Halle: Polizei greift am Landesmuseum gegen Jugendcliquen durch

Von Oliver Müller-Lorey 22.06.2018, 10:57
Das Landesmuseum in Halle ist am Abend oft Treffpunkt für Jugendliche.
Das Landesmuseum in Halle ist am Abend oft Treffpunkt für Jugendliche. Silvio Kison

Halle (Saale) - Die Polizei geht offenbar verstärkt gegen Ruhestörungen im Bereich des Landesmuseums für Vorgeschichte vor. In der Nacht zu Donnerstag erteilten Beamte sieben Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren einen Platzverweis und fertigten zusätzlich Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten. Ein 18-Jähriger verbrachte die Nacht sogar in einer Polizeizelle.

Die Treppen vor dem Museum in der Richard-Wagner-Straße haben sich in den vergangenen Jahren zum beliebten Treffpunkt für Jugendliche entwickelt. Bis spät in die Nacht wird dort getrunken und Musik gehört - zum Ärger mancher Anwohner. Die und die Museumsleitung hatten sich eigentlich mit den Jugendlichen arrangiert, doch seitdem auch Glasscherben liegenbleiben, sind sie mit ihrer Geduld am Ende. Die Stadt kündigte daraufhin verstärkte Kontrollen vom Ordnungsamt an.

Polizei in Halle: „Unsere primäre Aufgabe ist die Verhinderung und Verfolgung von Straftaten.“

Denn Ruhestörungen sind eigentlich keine vordringliche Aufgabe der Polizei. Das sagt Halles Reviersprecherin Lisa Wirth: „Unsere primäre Aufgabe ist die Verhinderung und Verfolgung von Straftaten.“ Anrufe, bei denen sich Anwohner über Lärm beschweren würden, würden deshalb erst nach akuten Einsätzen abgearbeitet.

Trotzdem rückte die Polizei in der Mittwochnacht an und griff durch. „Die Beamten trafen vor Ort eine größere Personengruppe an, aus dieser sich sieben Jugendliche besonders lautstark hervortaten“, so Wirth. Obwohl allen ein Platzverweis erteilt worden sei, sei ein 18-Jähriger zurückgekommen und habe fortwährend gegen ein Verkehrsschild geschlagen. „Da er dem erneuten Platzverweis der Einsatzkräfte nun keine Folge mehr leistete, wurde er zur Durchsetzung bis zum nächsten Morgen in Gewahrsam genommen“, sagt Wirth.

Sie betonte, dass die Polizei nicht zum ersten Mal, sondern regelmäßig am Landesmuseum im Einsatz sei. „Wir kennen die Beschwerden der Anwohner und sind auch präventiv unterwegs.“ Ob direkt härtere Mittel, wie Anzeigen, eingesetzt würden oder es bei Ermahnungen bleibe, sei immer eine Einzelfallentscheidung. (mz)