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Östliche Dieselstraße Östliche Dieselstraße: Autofahrer ignorieren Sperre

Von Andreas Lohmann 08.07.2002, 18:15

Halle/MZ. - Gewiefte Autofahrer haben es längst entdeckt: Die Absperrung der östlichen Dieselstraße funktioniert nicht mehr. Seit etwa Mitte Juni sind zwei der versenkbaren Pfosten defekt. Sie können nicht mehr hoch- und runtergefahren werden. Von Tag zu Tag nimmt der Verkehr in der Straße zu. Das berichten Anwohner.

Normalerweise darf die Straße nur von Linienbussen der Halleschen Verkehrs AG (Havag) durchfahren werden. Die Fahrer können die Pfeiler per Funksignal im Boden verschwinden lassen. Hat der Bus passiert, tauchen sie wieder auf. Und genau das tun sie derzeit nicht. Auch MZ-Leser Dieter Feyl nahm überrascht zur Kenntnis, dass die Absperrung, die seit Jahren auch für politischen Zündstoff sorgt, ihren Dienst nicht mehr versieht. Feyl sagt, der Verkehr fließe ungehindert. Das aber könne nicht sein, meint Bernd Heinrich vom Presseamt, schließlich weise ein Verkehrszeichen darauf hin, dass in die Straße nicht eingebogen werden dürfe. Eine Ausnahme bestehe nur für Busse. "Wer trotzdem fährt, verstößt gegen die Straßenverkehrsordnung", warnt er.

Wer hat wohl die Absperrung beschädigt? Auf diese Frage hat die Stadt im Moment noch keine Antwort. Gesicherte Erkenntnis ist aber, dass es bis zur Reparatur dieser technisch anspruchsvollen Variante eines Blockiersystems noch eine Weile dauern wird. "Die Ersatzteile müssen aus Frankreich beschafft werden", sagte Heinrich, sie seien nicht sofort verfügbar. Die Firma Hastra habe das inzwischen im Auftrag der Stadt in die Wege geleitet. Die genaue Höhe der Reparaturkosten in der östlichen Dieselstraße sei aber noch nicht zu beziffern. Heinrich: "Ende Juli dürfte dort wieder alles funktionieren."

Die östliche Dieselstraße ist für Autofahrer gesperrt seit der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes der Osttangente. Es gibt um diesen Punkt seit Jahren Streit. Einige Anlieger fordern, die Straße wieder zu öffnen, andere sind dagegen. Der Stadtrat hatte die Verwaltung aufgefordert, prüfen zu lassen, ob eine Öffnung möglich ist. Vor wenigen Monaten wurde dann vom Stadtplanungsamt ein Papier vorgelegt, aus dem hervorgeht, dass dem generell nichts im Wege stünde, sofern entsprechende Umbauten erfolgen. Allerdings müsste die Stadt zunächst ein Plan-Änderungsverfahren einleiten. Ob es dazu kommt, ist derzeit offen.