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Nominierung für Bürgerpreis Nominierung für Bürgerpreis: Helfen ist für Ingeborg Gebhardt selbstverständlich

Von Silvia Zöller 02.02.2016, 11:07
Ingeborg Gebhardt ist ehrenamtlich unterwegs.
Ingeborg Gebhardt ist ehrenamtlich unterwegs. Günter Bauer Lizenz

Halle (Saale) - Spendenbasare organisieren, Kostüme nähen oder einen Kaffeenachmittag für Flüchtlinge vorbereiten - das ist für Ingeborg Gebhardt nichts Besonderes. Ihr ehrenamtliches Engagement in der evangelischen Paulusgemeinde gehört für sie einfach dazu. „Es macht mir Spaß, für mich ist das selbstverständlich. Und viele weitere Gemeindemitglieder bringen sich doch auch ein.“

Für die 68-jährige Rentnerin ist die Paulusgemeinde nicht einfach nur eine Gemeinde. Sie ist hier in den Kindergarten gegangen, hat die Christenlehre besucht und war Mitglied der jungen Gemeinde. Alle neun Enkel gehen oder gingen ebenfalls in den Paulus-Kindergarten oder singen im Chor der Gemeinde.

Die Wurzeln sind so tief, dass die gelernte Kinderkrankenschwester auch schlichtweg von „meinem Garten“ spricht, wenn sie auf den Vorgarten des Gemeindehauses zu sprechen kommt. Als vor ein paar Jahren bei einem Freiwilligentag die Beete neu gestaltet wurden, spendete sie Pflanzen aus ihrem - tatsächlich - eigenen Garten. Und pflegt die Anlage seitdem ehrenamtlich. Schon jetzt freut sie sich auf das Frühjahr, wenn zahllose Frühblüher dann auf der Wiese zu sehen sein werden. Wer die Zwiebeln gesetzt hat, erklärt sich von selbst.

Großes Begrüßungsfest

Viel Zeit investiert das Urgestein der Gemeinde aber auch in die Flüchtlingshilfe. Ingeborg Gebhardt engagiert sich hier zusammen mit mehr als einem Dutzend Gemeindemitgliedern. „Wir haben Flüchtlingsheime besucht und im September 2015 ein großes Begrüßungsfest organisiert“, erzählt sie. Bei einem Kleiderbasar für Flüchtlinge kamen große Mengen an Hosen, Jacken, Oberteilen und weiteren Stücken zusammen.

Für eine syrische Familie hat sie zudem die Bürgschaft übernommen und hilft ihnen. Mit Freude erinnert sie sich aber auch an das große Adventscafé im übervollen Gemeindesaal: Auf ihre Anregung hin waren dazu Flüchtlinge aus mehreren Heimen eingeladen. „Wir mussten noch Tische und Stühle hereintragen“, freut sie sich über die Resonanz. Und dabei geht es ihr nur um eines - dass sich diese Menschen einfach eingeladen fühlen.

Warum sich Ingeborg Gebhardt so vielfältig engagiert? „Ich brauche das, um rauszukommen. Und, weil ich mich der Paulusgemeinde verbunden fühle.“

Genau deshalb kam auch der Vorschlag aus dem Seniorenkreis der Gemeinde, Ingeborg Gebhardt für den Bürgerpreis zu nominieren. „Sie lebt in dem Geist, immer da anzupacken, wo Hilfe gebraucht wird“, sagt Pfarrer Friedhelm Kasparick. 90 Ehrenamtliche gibt es in der Paulusgemeinde: „Ohne sie sind Angebote wie die offene Kirche, der Besucherkreis für Senioren oder die Kindertage nicht zu schaffen.“ (mz)