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Neues Kühlhaus in Salzatal Neues Kühlhaus in Salzatal: Ein riesiger Kühlschrank für die Äpfel

Von Claudia Crodel 02.10.2015, 10:24
Viel Technik befindet sich im Herzstück des neuen Lagerhauses, der Steuerzentrale im Zwischenstockwerk.
Viel Technik befindet sich im Herzstück des neuen Lagerhauses, der Steuerzentrale im Zwischenstockwerk. GÜNTER BAUER Lizenz

salzatal - Auf dem Gelände der Saale Obst Erzeuger- und Absatzgenossenschaft in Schochwitz (Gemeinde Salzatal), die die Produkte für über 20 obsterzeugende Landwirtschaftsbetriebe der Region vermarktet, hat sich im zurückliegenden Jahr viel getan. Der Bau eines rund vier Millionen Euro teuren Kühllagerhauses wurde in Angriff genommen, der zu 35 Prozent aus Mitteln der Marktstrukturförderung der EU finanziert wird. Das alles sei notwendig, damit der Schochwitzer Betrieb den Anforderungen der EU gerecht wird, um die Waren an den deutschen Lebensmittelhandel absetzen zu können, erklärt Betriebsleiter Lutz Röll.

Offizielle Einweihung am 9. Oktober

Am 24. September des vergangenen Jahres wurde der Grundstein für das Kühllagerhaus gelegt. Das Gebäude mit einer Grundfläche von 100 mal 44 Metern wird nun gut ein Jahr später am 9. Oktober offiziell eingeweiht.

Noch ist die Gestaltung der Außenanlage nicht abgeschlossen, noch sind die Büromitarbeiter beim Umziehen in ihre neuen Büroräume, und in der Steurungseinheit des neuen Kühlhauses müssen noch allerlei Drähte miteinander verbunden werden. Doch die ersten Äpfel der Sorten Red Prince, Golden Delicious und Gala Galaxy sind bereits, in Kisten verpackt, in die neuen Kühleinheiten gebracht worden. Kerstin Schuster, die seit vielen Jahren als Staplerfahrerin bei Saale Obst arbeitet, steuert ihr mit Kisten bepacktes Gefährt in die Kühlzellen und hebt die Kisten ganz präzise auf die Stapel.

„Zwölf Kisten passen im neuen Kühllagerhaus übereinander“, sagt Betriebsleiter Röll. Das suche seinesgleichen. Im alten Kühllagerhaus waren es nur acht Kisten, die übereinander eingelagert werden konnten. „Zehn Haupt-Apfelsorten werden hier gelagert“, erläutert Produktionsleiter Hans-Günter Keitel. Schritt für Schritt werden die Kühlzellen bestückt. In ihnen wird dann ein besonderes Klima herrschen, bei dem der Sauerstoffgehalt auf 1,5 Prozent heruntergefahren wird und je nach Apfelsorte eine Temperatur von ein bis drei Grad Celsius vorherrscht. Denn teilweise lagern die Äpfel dort bis zum nächsten Sommer, ehe sie in den Handel an verschiedene Ketten gehen, vor allem in den regionalen Handel bei Edeka und auch bei Kaufland.

Lagerkapazität von bis zu 4.500 Tonnen

Im ersten Bauabschnitt ist eine Lagerkapazität von bis zu 4.500 Tonnen geschaffen worden. Der zweite Teil der Lagerhalle werde seine Kühlzellen etwa in zwei Jahren bekommen, war von Röll zu erfahren. Insgesamt wird eine Lagerkapazität für bis zu 8 500 Tonnen Äpfel entstehen. Damit habe sich die die Lagerkapazität des Betriebs erhöht, denn das alte Kühlhaus, das Mitte der 70er Jahre gebaut wurde, konnte nur 7 300 Tonnen beherbergen.

Im Mittelgeschoss zwischen den Kühlzellen befindet sich das Herzstück der Anlage, die Steuerzentrale mit etlichen Schaltkästen, Leitungen und Rohren. Dort wird die Klimaführung gesteuert und dafür gesorgt, dass die Lagerbedingungen ideal sind. Zudem gibt es ein Obergeschoss über den Kühlzellen. In jede Zelle könne man durch ein Fenster schauen und sogar wenn notwendig von dort Proben entnehmen, erzählt Röll. (mz)

Wer sich einen Eindruck von den neuen Räumlichkeiten und der Lagerhalle verschaffen möchte, kann das beim Apfel- und Herbstfest tun. Zu diesem lädt Saale Obst am 10. Oktober ab 10 Uhr ein. Geplant ist ein buntes Programm für Groß und Klein rund um den Apfel.

Rechts und links hinter den gelben Türen befinden sich die Kühlzellen.
Rechts und links hinter den gelben Türen befinden sich die Kühlzellen.
GÜNTER BAUER Lizenz