Neue Runde für Brenner und Werner Neue Runde für Brenner und Werner: Woran die Intendanten der TOOH nun arbeiten wollen

Halle (Saale) - Der Aufsichtsrat der Theater, Oper und Orchester GmbH (TOOH) hat die Verlängerung der Intendantenverträge mit Matthias Brenner und Christoph Werner genehmigt. Mit dem Beschluss der Aufsichtsratssitzung vom 15. November sind Brenner und Werner nun bis zum 31. Juli 2026 weiter an den halleschen Bühnen engagiert.
Neue Runde für Intendanten: „Zusammenarbeit mit den Aufsichtsräten zu verbessern.“
„Ich freue mich sehr, dass die Verträge verlängert worden sind“, kommentiert Oberbürgermeister Bernd Wiegand als Aufsichtsratsvorsitzender die Entscheidung. Brenner und Werner würden Halles Theaterlandschaft seit vielen Jahren in beeindruckender Konstanz und mit eindrucksvollen Inszenierungen bereichern. Ebenso schätze er das Engagement der Intendanten für eine offene Gesellschaft sowie deren kompromissloses Eintreten für Demokratie und Toleranz, so der Aufsichtsratsvorsitzende. „Ich bin seit 1995 in Halle und weiß gerade nicht, die wievielte Verlängerung es für mich ist“, so Puppentheaterchef Christoph Werner.
Diese hier sei aber definitiv die schwierigste gewesen. Er sei einerseits erleichtert über die Entscheidung, andererseits wünsche er sich, „dass es besser wird“. Auf Werners To-do-Liste stehe jetzt, „die Zusammenarbeit mit den Aufsichtsräten zu verbessern.“ Zugleich hoffe er, dass die Künstler im Aufsichtsrat mehr Gehör fänden, dass der Geschäftsführer dort nicht die einzige Stimme sei. Werner will eine Änderung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats erwirken, damit Zuständigkeiten besser geklärt und Verantwortlichkeiten eindeutiger sind. „Ich habe dazu bereits Vorschläge gemacht, jetzt muss es der Aufsichtsrat auf die Tagesordnung setzen“, so Werner, der bereits Signale der Unterstützung bekommen habe.
Intendanten wollen bessere Zusammenarbeit mit Aufsichtsräten der TOOH
Auch NT-Intendant Matthias Brenner verbindet die Verlängerung seines Vertrages mit der Hoffnung und dem dringenden Wunsch, dass man im Aufsichtsrat in Zukunft nicht so umgehe wie mit Florian Lutz. „Davon mache ich meine Arbeit abhängig“, sagt Brenner, der sich in puncto Intendanz-Verlängerung weniger für sich, sondern in erster Linie für sein Ensemble freue. Es sei nach wie vor unverständlich, dass ein bundesweit, ja international anerkannter Künstler wie Lutz gehen müsse. „Es ist ein Verlust für Halle“, sagt Matthias Brenner. Er selbst wünsche sich ein besseres Verhältnis zum Aufsichtsrat.
Der hallesche Theaterstreit, in dessen Verlauf Brenner, Werner und Lutz unter anderem auch im Oktober einen Brief an TOOH-Geschäftsführer Stefan Rosinski geschrieben haben mit dem Vorwurf der Einmischung in künstlerische Belange, sei „alles andere als beigelegt“, so Brenner. Er werde auch weiterhin „nicht den Mund halten“, wenn es um die Einmischung des Aufsichtsrates in künstlerische Entscheidungen gehe. Als NT-Chef möchte Brenner, der sich dennoch freue, seinem „tollen Ensemble“ und dem „wunderbaren Publikum“ weiter zur Verfügung zu stehen, künftig vermehrt multilinguale Angebote machen und damit das NT einem internationalen Publikum öffnen. Halle liege schließlich mitten in Europa.
Stadträte erfreut über erneute Ernennung der Intendanten Brenner und Werner
„Beide Intendanten können mit dem positiven Ergebnis der Verhandlungen ihre erfolgreiche Arbeit auf der bisherigen vertraglichen Grundlage fortsetzen“, so Geschäftsführer Rosinski. Kontinuität im Amt und Loyalität zur TOOH seien gute Voraussetzungen für das „gedeihliche Miteinander in der besonderen Struktur der Bühnen Halle mit einem Geschäftsführer und vier künstlerischen Spartenleiter“, so Rosinski. Auch die TOOH-Aufsichtsräte blicken positiv auf die verlängerten Verträge.
„Mit Geduld und Bereinigung kleinerer Konflikte aller Beteiligten sind die Verträge für die Spartenleiter erfreulicherweise in trockenen Tüchern“, sagt Detlef Wend (Mitbürger). Er freue sich auf die kreative Arbeit der Intendanten. CDU-Stadträtin Ulrike Wünscher, ebenfalls in dem Aufsichtsrat vertreten, hofft, dass sich alle Beteiligten an die geschlossenen Verträge halten. Auch Inés Brock (Grüne) freut sich über die Verlängerungen. Jetzt müsse man die Opernintendanz neu besetzen. Mitte Januar könne feststehen, wer Florian Lutz’ Nachfolger wird, so Brock. (mz)