Ehrung in Gera Ehrung in Gera: Theaterpreis des Bundes an Oper Halle vergeben

Gera - „Die Oper Halle ist eines der interessantesten Opernhäuser in Deutschland“, hieß es in einem kurzen Video, das zur Verleihung des Theaterpreises des Bundes am späten Montagabend im Konzertsaal des Theaters Gera den gut 400 Gästen gezeigt wurde.
Die Oper Halle mit ihrem Intendanten Florian Lutz war eine von elf Bühnen, die in diesem Jahr die Auszeichnung aus den Händen von Kulturstaatsministerin Monika Grütters entgegennehmen konnten. Mit dem Puppentheater Magdeburg erhielt eine zweite Bühne aus Sachsen-Anhalt die Auszeichnung, die für beide Ensembles mit jeweils 75.000 Euro dotiert ist.
„Der Oper Halle ist die Aufsprengung gängiger Opern-Formen gelungen“, war in dem Video-Einspieler als Begründung für die Vergabe des Preises an das Musiktheater der Saalestadt ebenso zu hören wie das Lob, dass die von Lutz und seinem Team erdachte „Raumbühne Heterotopia inzwischen Kultstatus genießt“, weil sie „den Theaterraum demokratisiert“ habe.
„Die Oper Halle“, so urteilte auch die sechsköpfige Jury des Theaterpreises, „hat unter der Intendanz von Florian Lutz mit ihrem neuen ästhetischen Programm überregionale Strahlkraft gewonnen.“
Danach gefragt, was diese Ehrung für ihn bedeute, sagte Lutz: „Der Preis ist eine tolle Bestätigung unserer künstlerischen Ausrichtung und unseres ästhetischen Mutes.“
Immer beflügelt
Ob ihn dieser Preis bei all den internen Querelen bei den Bühnen Halle und der Tatsache, dass sein 2021 auslaufender Vertrag nicht verlängert wurde, beflügle? „Ich gehe immer beflügelt zur Arbeit“, sagte Lutz.
Mit dem Opernintendanten freuten sich 14 Kolleginnen und Kollegen der Bühnen Halle, die mit nach Gera gekommen waren. Darunter auch der Intendant des Neuen Theaters, Matthias Brenner.
Der Theaterpreis des Bundes wurde zum dritten Mal verliehen, aber zum ersten Mal nur an Bühnen in Städten unter 300.000 Einwohner. Grütters will ihn als „Ermutigungspreis“ verstanden wissen - auch und vor allem, weil „die Theater den Rechtspopulisten ein Dorn im Auge sind“. (mz)