Nach Streit mit CDU-Bundestagskandidat: Nach Streit mit CDU-Bundestagskandidat: Studentenverbindung schließt rechtes Mitglied aus

Halle (Saale) - Die hallesche Studentenverbindung „Sängerschaft Fridericiana“, in der auch der CDU-Bundestagskandidat Christoph Bernstiel Mitglied ist, hat ein mutmaßlich rechtes Mitglied zeitweise ausgeschlossen. Das teilte Bernstiel der MZ mit. Der Ausschluss habe bereits Ende Mai stattgefunden.

Linke Aktivisten hatten dem Unions-Politiker im März zum Vorwurf gemacht, dass er in derselben Verbindung aktiv sei, wie das Mitglied der rechtsextremen „Kontrakultur Halle“, einem Ableger der Identitären Bewegung. Das hatten die Aktivisten als Anlass genommen, Bernstiel selbst eine Nähe zur rechten Szene anzulasten, wogegen er sich jedoch entschieden zur Wehr setzte. „Aktuell ist die Person auf Zeit ausgeschlossen, aber das geht mir nicht weit genug. Ich fordere nach wie vor den vollständigen Ausschluss. Dieses Verfahren läuft gerade“, so Bernstiel. Die Hürden in solch einem Verfahren seien allerdings hoch.

Schon im Frühjahr hatte Bernstiel angedeutet, dass entweder er oder das umstrittene Mitglied in der Verbindung bleiben werde, jedoch nicht beide gleichzeitig. Diese Aussage hält er noch immer aufrecht. „Wenn es uns nicht gelingt, den vollständigen Ausschluss herbeizuführen, werde ich die Verbindung verlassen“, sagte Bernstiel.

Hintergrund für die Vorwürfe gegen Bernstiel ist das 150. Stiftungsfest der Sängerschaft im Jahr 2016. Die Verbindung residiert in einem Haus am Jägerplatz, in dem auch elf Studenten wohnen können. Damals hatte ein Organisationskomitee die Feier vorbereitet. Neben Bernstiel soll auch das nun ausgeschlossene Mitglied in diesem Gremium mitgearbeitet haben. (mz/oml)