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"Gewalt schockiert uns" Nach Schlägerei bei Querdenker Demo in Leipzig: Volkssolidarität beurlaubt Freundin von Sven Liebich nach Schlägerei

Von Dirk Skrzypczak 09.11.2020, 10:09

Halle (Saale) - Nach der Querdenker-Demonstration in Leipzig hat die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser eine Erzieherin der Kita Frohe Zukunft beurlaubt. Grund ist ein Video, das im Internet kursiert. Darauf ist zu sehen, dass die Mitarbeiterin der Kinderland Halle gGmbH, eine Tochtergesellschaft der Volkssolidarität, in eine Schlägerei verwickelt ist.

Die Aufnahmen zeigen, wie sie auf einen Fotografen einschlägt. Zuvor war angeblich ihr Lebenspartner, Rechtsextremist Sven Liebich, attackiert worden. „Die Gewalt schockiert uns. In unseren Einrichtungen ist für Extremismus jeglicher Art kein Platz“, sagte Dirk Jürgens, Geschäftsführer der Volkssolidarität, der MZ. Man habe den Betriebsrat eingeschaltet sowie eine Anwaltskanzlei beauftragt, den Sachverhalt zu klären.

„In den Gesprächen mit uns hat sich die Mitarbeiterin von Extremismus jeder Art distanziert"

Dass die Mitarbeiterin mit Liebich liiert ist, hat die Volkssolidarität nach eigenen Angaben im Sommer vom Verein Miteinander erfahren. Demnach war die Frau im Zuge einer ZDF-Dokumentation über den Rechtsextremisten zu sehen. „Wir haben daraufhin mit der Mitarbeiterin gesprochen und ihr deutlich gemacht, dass wir in unseren Einrichtungen einen demokratischen Wertekanon leben“, so Jürgens.

Video vom Vorfall bei der Querdenker Demo in Leipzig:

Wochen später veröffentlichte die Antifa im Internet ein Flugblatt, auf dem die Frau bloßgestellt wurde. Daraufhin stieg auch der Druck von Eltern auf die Volkssolidarität, personelle Konsequenzen zu ziehen. „In den Gesprächen mit uns hat sich die Mitarbeiterin von Extremismus jeder Art distanziert. Sie hatte aber auch erklärt, dass sie politisch aktiv ist“, so Jürgens.

Aus der Kita selbst habe es keine Klagen über die Arbeit der Erzieherin gegeben. „Wir haben eine Fürsorgepflicht gegenüber unseren Angestellten“, sagte Jürgens. Daher müsse und werde man in dem Verfahren die arbeitsrechtlichen Vorgaben beachten. (mz)

Polizisten gehen an Gegendemonstranten vorbei, die sich anlässlich der Kundgebung der Initiative ·Querdenken· auf dem Augustusplatz versammelt haben.
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dpa-Zentralbild
Zwischen Augustusplatz und Hauptbahnhof griffen Neonazis am 7. November die Polizei an und bahnten den Anti-Corona-Demonstranten so den Weg zur illegalen Demo.
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ZB