1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Nach 41 Dienstjahren: Nach 41 Dienstjahren: Chef räumt das Polizeirevier Halle

Nach 41 Dienstjahren Nach 41 Dienstjahren: Chef räumt das Polizeirevier Halle

Von Oliver Müller-Lorey 23.03.2018, 12:14
Karsten Thärigen leitete das Polizeirevier Halle. Nun wurde er von Christiane Bergmann in den Ruhestand verabschiedet.
Karsten Thärigen leitete das Polizeirevier Halle. Nun wurde er von Christiane Bergmann in den Ruhestand verabschiedet. Holger John

Halle (Saale) - Egal ob im Harz, in Wittenberg oder in Halle: Wenn Polizisten in Sachsen-Anhalt ihr digitales Funkgerät in die Hand nehmen, Verstärkung rufen oder ein Kennzeichen abfragen, haben sie das Karsten Thärigen zu verdanken. Der 60-Jährige, den die meisten in der Saalestadt als Leiter des Polizeireviers Halle kennen, war vor einigen Jahren für den Aufbau des Digitalfunks in ganz Sachsen-Anhalt verantwortlich. Am Donnerstag ging er nach fast 41 Dienstjahren in den Ruhestand und wurde von Kollegen gebührend verabschiedet.

Thärigen war am 1. Mai 1977 in die Bereitschaftspolizei der DDR-Volkspolizei eingetreten. „Da hat man schon schnell entdeckt, dass man mit dir noch andere Sachen anstellen kann, lieber Karsten“, sagte Halles ehemalige Polizeipräsidentin Christiane Bergmann. Sie arbeitet inzwischen im Innenministerium in der Polizei-Abteilung. Thärigen absolvierte zusätzlich zu seinem Polizei-Job ein Ingenieursstudium, das ihm beim Aufbau des Digitalfunks sicher zu Gute kam, wie er am Donnerstag sagte. Nach mehreren Stationen in Magdeburg und dem Saalekreis wurde er schließlich 2015 Revierleiter von Halle. „Den Zeitpunkt nun habe ich herbeigesehnt, denn nun kann ich tun, was ich will. Aber ich gehe auch mit Wehmut nach fast 41 Jahren, als alles auf dem Flur hier in der Fliederwegkaserne angefangen hat. Dem Flur, in dem noch immer mein Dienstzimmer ist“, sagte der Vater von zwei Kindern und inzwischen zweifache, bald dreifache Opa.

Thärigen bedankte sich bei seinen Kollegen und seiner Frau, der er seine berufliche Laufbahn zu verdanken habe. Sie brach ihr Studium ab, um sich um die Kinder zu kümmern, als Thärigen des Berufs wegen studierte. Er würdigte die gute Zusammenarbeit etwa mit der Stadt und dem HFC, dessen Präsident Michael Schädlich ein Grußwort hielt, outete sich aber sogleich als „Fußball-Muffel“. Im Gespräch mit der MZ sagte der Leitende Polizeidirektor, dass Wassersportarten es ihm eher angetan hätten. Lange Zeit war Thärigen Vorsitzender des Wassersportclubs Rabeninsel, außerdem geht er gerne schwimmen und fährt Rad. Auch wenn er in Halle wohnt, liegt sein Motorboot inzwischen in Werder bei Berlin. Ob er dann nicht bei der Wasserschutzpolizei besser aufgehoben wäre? Oder als bekennender Eisenbahnliebhaber bei der Bundespolizei am Bahnhof? Er habe da schon das ein oder andere Mal drüber nachgedacht, witzelte er. Aber es sei ja so, wie alles kam, ganz gut gelaufen.

„Karsten, der Name Thärigen ist nicht nur im Süden des Landes ein Begriff“, sagte Christiane Bergmann. „Dass so viele Kollegen deiner Einladung gefolgt sind, zeigt ihre Wertschätzung dir gegenüber“, sagte der Abteilungsleiter Polizei, Mario Schwan. (mz)