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MZ vor Ort MZ vor Ort: In Löbejün bebt die Erde

Von Diana Dünschel 05.02.2003, 17:19

Löbejün/MZ. - Ursula Mennesclou, Ruth Junge und Andrea Pahnke aus dem Akazienweg berichteten, welche Auswirkungen große Sprengungen speziell in den letzten Jahren hatten: Nicht nur das die Gläser in den Vitrinen klirrten und Bilder von den Wänden fielen, nein, sogar richtige Schwingungen des Fußbodens in ihren Häusern habe es gegeben.

Als "beängstigend" beschrieb Ruth Junge diese Situationen. Sogar das Schulgebäude wackele dann, so die Lehrerin. "Hinzu kommt die starke Staubbelastung", fügte Andrea Pahnke hinzu. "Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht hergezogen", betonte die Wahl-Löbejünerin. Ursula Mennesclou führte Risse, die sie in ihrer Hausfassade festgestellt hat, auf diese Sprengungen zurück.

Doch beweisen, und das empörte die Frauen besonders, konnten sie dies alles nicht. Bei jeder von ihnen fanden mindestens einmal Messungen der Erdschwingungen während einer Sprengung statt. "Jedes Mal lag angeblich alles im Normbereich", bekam Andrea Pahnke zur Auskunft. "Tatsächlich waren die Erschütterungen dann auch geringer als sonst", so ihr Gefühl. Ruth Junge forderte ein solches Messprotokoll schon vor Monaten an, "aber erhalten habe ich bislang keines. Ich fühle mich verschaukelt."

Nachbarn aus der Hohen Warte, dem Dalenaer Weg, der Burg- oder der Bahnhofstraße der Stadt bestätigten im Gespräch mit der MZ die beschriebenen Dimensionen dieser Erschütterungen. Etliche hatten sich schon ebenso wie die Bewohnerinnen aus dem Akazienweg an die Stadtverwaltung oder die im Amtsblatt veröffentlichte Telefonnummer der SH Natursteine GmbH & Co. gewandt. "Aber es ändert sich nichts." Mit diesen Worten winkten die meisten Löbejüner resignierend ab.

"MZ vor Ort" ist nächsten Mittwoch in der Gemeinde Zscherben zu Gast.