1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Misstrauen im Stadtrat: Misstrauen im Stadtrat Halle (Saale): Welche Honorare bekam Halles Wirtschaftsprüfer?

Misstrauen im Stadtrat Misstrauen im Stadtrat Halle (Saale): Welche Honorare bekam Halles Wirtschaftsprüfer?

Von Dirk Skrzypczak 08.09.2017, 07:28
Wirtschaftsprüfer der Stadt Halle: Jens Rauschenbach.
Wirtschaftsprüfer der Stadt Halle: Jens Rauschenbach. Archiv/Thomas Meinicke

Halle (Saale) - Wirtschaftsprüfer Jens Rauschenbach gehört zu den mächtigsten und wichtigsten Männern in Halle. Mit seiner Beraterfirma ist er an den wesentlichen Großprojekten beteiligt. Nun gerät Rauschenbach in den Fokus des Stadtrats.

Nach MZ-Informationen werden alle Fraktionen dem Stadtrat am 27. September einen gemeinsamen Beschlussantrag vorlegen. Auftrag an Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos): Die Stadt solle offenlegen, welche Leistungen Rauschenbach zwischen 2010 und 2017 für Halle erbracht hat und welches Honorar er dafür kassierte. Der Stadtrat will nicht nur Rauschenbachs Aktivitäten untersuchen, sondern auch die seiner Frau sowie des Beraterverbunds Mitteldeutschland und der Projectum Steuerungsgesellschaft.

Misstrauen zu OB Bernd Wiegand: Stadtrat will Geschäfte der Rathausspitze genauer überprüfen

Der Vorstoß des Rates besteht aus zwei Teilen, der Inhalt ist immer der gleiche. So soll der OB die Geschäftsführer der städtischen Gesellschaften sowie der Gesellschaften mit städtischer Beteiligung anweisen, ihre Geschäftsbeziehungen mit den Beraterfirmen detailliert Auftrag für Auftrag vorzulegen. Gleiches gilt für die Verwaltung.

Man wolle sich einen umfangreichen Überblick verschaffen, heißt es aus den Ratsfraktionen. Dass hinter dem Antrag ein tiefes Misstrauen zur Verwaltung mit dem OB an der Spitze stecken dürfte, ist klar.

In diese Projekte ist der Wirtschaftsprüfer involviert

Jens Rauschenbach gilt in der politischen Wahrnehmung als unverzichtbar für den OB. 2013 und 2014 hatte er als Sparberater den Haushalt der Stadt aufgestellt und Sparvorschläge unterbreitet. Seitdem ist er in die großen Projekte involviert: die Beseitigung der Flutschäden am Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ) und der Rennbahn, in das Schulbauförderprogramm der Stadt bis 2022, den Umbau des Zoos.

Auch das Gutachten zur Nutzung der Hochhausscheibe A in Halle-Neustadt hat Rauschenbach erstellt. (mz/dsk)