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Mieter in Halles Stadtteil Silberhöhe kämpfen gegen Abriss

Von Michael Tempel 28.04.2005, 17:17

Halle/MZ. - Die Mieter haben sogar schon einen Krisenstab gebildet. Mit einem Protestbrief an die WG samt Unterschriftenliste mit 89 Unterzeichnern haben sie den Fortbestand sowie eine weitere Sanierung des Elfgeschossers gefordert. Als Genossenschafts-Mitglieder halten viele Bewohner Anteile an der WG und sind somit Mitbesitzer der Immobilie. Aus ihrer Sicht ist die Wittenberger Straße mit den nahen Einkaufs- und Dienstleistungsangeboten ein guter Wohnstandort.

Als die WG in der Mieterzeitschrift über die Abrisspläne informiert hatte, fühlten sich Hindorf und ihre Nachbarn vor vollendete Tatsachen gestellt. Angesichts sinkender Einwohnerzahlen und wachsender Leerstände war die WG "Frohe Zukunft" in jüngster Zeit eines der aktivsten Wohnungsunternehmen beim Abriss auf der Silberhöhe. Laut Vorstand Siegfried Stavenhagen sind bereits 644 Wohnungen "vom Markt genommen" worden. Der Abriss war Teil eines Neuordnungskonzeptes der Stadt für die Silberhöhe. In dem Rahmen plane die WG den Abriss weiterer 590 Quartiere. Die 128 Wohnungen in der Wittenberger Straße 7-9 seien wegen schwacher Nachfrage nur zu 57 Prozent belegt. "Wir können uns halb leere Häuser nicht leisten", sagt Stavenhagen. Er weist die Kritik der Mieter strikt zurück, bietet aber auch Gespräche an.

Außerdem seien die Abrisspläne den Mitglieder-Vertretern bereits 2004 vorgestellt worden. "Da war auch jemand von der Wittenberger Straße 7 - 9 dabei", so WG-Teamleiterin Ina Henschke. "Eine Diskussion der Pläne hat nie stattgefunden", kontert Annemarie Hindorf und kündigt weitere Proteste an.