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Mal Zicke, mal Zeitgeist

Von Detlef Färber 01.03.2005, 19:05

Halle/MZ. - Die Sache ist nun schon eine Weile her, und je öfter die neue Mitstreiterin der Kiebitzensteiner die Story erzählt, umso mehr Skepsis spürt sie bei Zuhörern. "Die war bestimmt nicht von hier", hört sie dann etwa eingangs von einem jener Vorträge, die Hallenser auch gern mal über sich selber halten. Kernaussage: Wir sind nun mal mufflig. Da trifft es sich gut, dass Beatrice Thron mit ihren Kollegen Micha Kost und Gert Melzer gerade an einem Gegenprogramm arbeitet: "Freudenstadt Halle"
ist sein Titel. Am Samstag hat es in der Händelgalerie Premiere.

Es ist bereits das zweite Stück der Kiebitze, an dem die aus Torgau stammende Kabarettistin mitwirkt. Nach "Affentheater" ist es jedoch das erste Halle-Programm. Die Rahmenhandlung spielt in einer Werbeagentur, die Halle ein neues Image verpassen soll. Halle, die Freudenstadt? Beatrice Thron kommt dabei eine Rolle zu, die sie bereits in anderen Programmen ausprobieren und perfektionieren konnte. Sie lässt ihre Figuren meist zwischen Pfiffigkeit und Zickigkeit pendeln. So tourt die auch zum Erfurter Kabarett "Die Arche" gehörende Künstlerin mit ihrer Kollegin Katrin Henke als "Zicken-Duo" oder mit einem Politessen-Stück. "Der Reiz liegt im Wechsel", sagt die 35-Jährige, die auf Umwegen über das Lehrer-Studium und die Studentenbühne zum Kabarett kam. Wechseln und Pendeln - ähnlich wie sie zwischen Erfurt und Halle - ist auch ihr Rezept fürs Kabarett. "Man kann nicht immer nur Polit-Satire und Zeitgeist machen", meint sie. Beides müsse sich vielmehr ergänzen mit Comedy-Elementen und ein paar richtigen Krachern, so Beatrice Thron.

Eine Sicht, die neugierig macht. Schließlich könnte die Idee vom freundlich-fröhlichen Halle allein schon so ein Kracher sein.

Premiere am Samstag in der Großen Ulrichstraße 7-9. Weitere Vorstellungen: 10. bis 12. März - jeweils 20 Uhr und 10. März, 15 Uhr.