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Landsberger kauft Brauerei

Von Ralf Böhme 10.07.2008, 16:25

Landsberg/MZ. - Bei dem Zukauf handelt es sich um das nahe Dresden gelegene "Böhmisch Brauhaus". Die Traditionsfirma wurde, wie der Gesprächspartner sagte, aus der Insolvenz aufgekauft. Partner bei diesem Geschäft war der Apparatebau Nordhausen, der Ausrüster der Landsberger Brauerei. Über den Preis habe man Stillschweigen vereinbart, so Thormann.

"Böhmisch Brauhaus" produziert am Standort Großröhrsdorf, nur wenige Kilometer vom Branchenriesen "Radeberger" entfernt. Seine Jahreskapazität liegt laut Thormann bei etwa 20 000 Hektolitern. Damit gehört der Betrieb nach Ansicht von Branchenkennern zu den entwicklungsfähigen Regionalbrauereien. Thormanns Ziel: "Wir wollen dort die Landsberger Erfolgsgeschichte wiederholen." Obwohl sich die Brauerei technisch solide ausgerüstet sei, werde man Investitionen vorbereiten. Erste Planungen dazu gebe es bereits. Mit den Banken sei man in guten Gesprächen.

Hintergrund der Aktivitäten ist die zunehmende Härte auf dem umkämpften Bier-Markt. Thormann: "Wir wollen uns wappnen." Dazu setzt das vor elf Jahren gegründete Unternehmen auf einen zielstrebigen Wachstumskurs. Ihm widerstrebe die Vorstellung, dass nur noch fünf oder sechs Großanbieter die Szene beherrschen wollen." Die Stärke des deutschen Bieres liege seiner Meinung nach in der regionalen Vielfalt.

Auf dem Bier-Markt schlagen laut Thormann gegenwärtig die Wellen hoch. Das liege nach Auffassung von Thormann ganz erheblich an der Preisentwicklung für Rohstoffe. Der Malzpreis habe sich verdoppelt. Hopfen koste das Zehnfache. Auch die Energie schlage auf die Kalkulation durch. Einige Anbieter hätten schon die Bier-Preise angezogen. Landsberg werde versuchen, so lange wie möglich gegenzusteuern und die seit 1997 stabilen Angebotspreise stabil zu halten.