1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. König Salomo aus Pappe

König Salomo aus Pappe

Von Claudia Crodel 04.02.2005, 21:06

Halle/MZ. - "Wir haben die Königin Saba gemacht", erzählt Josefine. Gemeinsam mit Antonia und Marie - alle drei kommen aus dem Hort der katholischen Grundschule St. Franziskus - hat sie an einer Pappfigur gearbeitet, die die Königin darstellen soll.

"Und das hier ist der König Salomo", sagt der siebenjährige Ludwig. "Markus ist von uns der Größte, der hat sich auf die Pappe gelegt und wir haben drum herum gezeichnet. Dann haben wir die Figur mit dem Cut-Messer ausgeschnitten", erläutert Ludwig die Entstehung dieser Pappfigur. Anschließend wurde sie natürlich noch königlich ausgestattet.

Die Mädchen und Jungen haben dieser Tage an der Kinder-Klangstatt teilgenommen. Sie wird als Winterferienaktion vom Händelhauses organisiert. Und sie hat etwas mit Musik und einer Werkstatt für Kinder zu tun. Spannende Geschichten durften ebenso wenig fehlen - sie kamen aus der Bibel - wie Händels Klänge dazu.

"Wir haben das Thema der diesjährigen Händelfestspiele aufgegriffen, bei dem es um biblische Gestalten bei Georg Friedrich Händel geht", erläutert die Museumspädagogin des Händelhauses, Gudrun Müske, die das Ferienprojekt gemeinsam mit der bildenden Künstlerin Christiane Werner leitet. Lange hätten sie überlegt, welche Bibelgeschichte sie in ihrem Ferienprojekt aufgreifen sollten. Dann aber hätten sie die Geschichte von König Salomo, der Königin Saba und den Streit um die Kinder als passend herausgefunden.

Und das mit Erfolg: "Die Geschichte finde ich spannend", sagt die achtjährige Theresa. Außerdem haben die Mädchen und Jungen Händels Musik zur Geschichte gehört, gesungen und dann die entsprechenden Figuren gebastelt. Eine Exkursion führte das Grüppchen zudem in das Canstein-Bibelzentrum, wo sich die Kinder ein Modell des Tempels ansahen und einiges über die Zeit von König Salomo erfuhren.

"Ich war schon in den Sommerferien hier im Händelhaus. Das fand ich gut. Deshalb bin ich wieder gekommen", erzählt Ludwig, der diesmal noch seine achtjährige Cousine mitgebracht hat. Auch der elfjährige Markus ist kein Neuling im Händelhaus. Ihn hat es nach dem Sommerworkshop, in dem es um den Komponisten Samuel Scheidt und die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs ging, ebenfalls noch einmal in das Geburtshaus von Halles Barockmeister gezogen.

Die Figuren, die während des Ferienworkshops entstanden sind, wandern übrigens nicht in irgendein Regal, wo sie verstauben und vergessen werden. "Geplant ist, sie in der Glashalle des Händelhauses auszustellen", stellt Gudrun Müske in Aussicht. Eröffnet werde die Schau zur Museumsnacht. Zu sehen sei sie dann auf alle Fälle auch noch während der Händelfestspiele im Juni.