Kommentar zum Elektrozaun an der Böllberger Mühle Kommentar zum Elektrozaun an der Böllberger Mühle: Übertriebene Sicherheit
Halle (Saale) - Wer schon einmal versehentlich einen Weidezaun berührt hat, kennt das unangenehme Gefühl eines Stromschlags. Nicht nur eine fragwürdige, sondern auch eine gefährliche Sicherungsmaßnahme sind folglich Stromzäune mit höheren Spannungen. Wenngleich laut Gesetz das Errichten solcher Zäune prinzipiell nicht verboten ist und im Falle einer Verletzung der Eigentümer haftet, eine Begründung für solche Konstruktionen gibt es nicht. Bei dem Gedanken, dass Kinder ohne große Mühen durch den maroden Zaun an der Straße auf das Grundstück und damit in die Nähe des Zauns gelangen können, wird einem schwindelig.
Halle scheint ein hoch kriminelles Pflaster zu sein, wenn „normale“ Zäune und Mauern nicht mehr ausreichen, um potenzielle Einbrecher - oder Schrottsammler - von schlechten Taten abzuhalten. Da kann man nur froh sein, dass Halle nicht in den USA liegt, wo stellenweise der Einsatz von Waffen dank großzügiger Notwehr- und Eigentumsschutzgesetze schon fast salonfähig ist.
Die Autorin erreichen Sie unter: [email protected]