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Kinostart Kinostart Alfons Zitterbacke: So viel Halle steckt im neuen Film

Von Alexander Schultz 11.04.2019, 05:00
Ein Teil des Teams der Neuverfilmung von Alfons Zitterbacke. In der ersten Reihe sind die mitwirkenden Schauspieler zu sehen: Darsteller Katharina Thalbach, Alexandra Maria Lara, Tilman Döbler, David Striesow und Thorsten Merten (v. l.). Derzeit wird im Wolff-Gymnasium gedreht.
Ein Teil des Teams der Neuverfilmung von Alfons Zitterbacke. In der ersten Reihe sind die mitwirkenden Schauspieler zu sehen: Darsteller Katharina Thalbach, Alexandra Maria Lara, Tilman Döbler, David Striesow und Thorsten Merten (v. l.). Derzeit wird im Wolff-Gymnasium gedreht. X Filme Creative Pool,Edith Held

Halle (Saale) - Der Pechvogel aus DDR-Zeiten ist zurück. Nicht als neues Buch, sondern als Film auf der großen Leinwand. „Alfons Zitterbacke – Das Chaos ist zurück“ startet am 11. April in den deutschen Kinos. Gedreht wurde der Film vor allem in Halle. Aber wieviel Region steckt wirklich drin?

Insgesamt 37 Tage hat Regisseur Mark Schlichter im Sommer 2018 in Halle gedreht. Darüber hinaus war das Filmteam auch in Merseburg und Leipzig. Einer der wichtigsten Drehorte für den Kinofilm war das Christian-Wolff-Gymnasium in Halle-Neustadt. Es diente als Kulisse für Zitterbackes Schule, die im Film Sigmund-Jähn-Gymnasium heißt. Klassenraum, Schulhof, Schulflur, Chemieraum, Schulaula, Direktorenbüro und Sporthalle dienten hierbei als Drehorte.

Alfons Zitterbacke: Wohnhaus- und Straßenszenen wurden im Stadtteil Halle-Dölau gedreht

Pechvogel Alfons, gespielt von Tilman Döbler, der auch schon die Hauptrolle im mit dem Grimme-Preis prämierten Film „Zuckersand“ übernahm, muss sich in der Schule mit seinem Lehrer Herr Flickendorf (Thorsten Merten), der Direktorin (Katharina Thalbach) und seinen Klassenkameraden erwehren. Angeregt durch seinen verrückten Chemielehrer, gespielt von Comedian Olaf Schubert, lässt es Alfons im Film im Wolff-Gymnasium ordentlich krachen. Aber auch in einer anderen Schule wurde gedreht. Denn für einem Rückblick in die Schulzeit von Alfons‘ Vater Paul (Dewid Striesow) zog die Filmcrew in die Gemeinschaftsschule Kastanienallee ebenfalls in der Neustadt.

Die meisten Wohnhaus- und Straßenszenen wurden dagegen im Stadtteil Halle-Dölau gedreht. Als Wohnhaus der Zitterbackes diente dabei ein Haus in der Alfred-Oelßner-Straße und auch das Haus von Alfons‘ Freundin Emilia (Lisa Moell) befand sich gleich nebenan in der Franz-Mehring-Straße. Ebenfalls in Dölau, wo auch die Bäckerei Kirn einmal kurz durch das Bild huscht, und nur wenige Meter entfernt befindet sich auch die Kulisse für das Haus von Alfons‘ besten Freund Benni (Leopold Ferdinand Schill), mit dem Alfons am großen Flugobjektewettbewerb teilnehmen will.

Filmstadt Halle: Zentraler Ansprechpartner für Filmteams

„Die Anwohner im Wohngebiet in Dölau haben unsere Dreharbeiten wirklich sehr unterstützt“, erzählt der Regisseur, der auch schon die ersten beiden „Zorn“-Verfilmungen in Halle drehte. „Die Leute waren immer nett, und nie sauer, wenn es mal ein paar Parkverbotsschilder mehr gab oder unsere Wohnwagen und Lkws für ein paar Tage rumstanden.“ Das sei beispielsweise in Berlin verständlicherweise anders, „weil das da in manchen Bezirken Dauerzustand ist.“

Überhaupt sei Halle eine tolle Filmstadt, so Schlichter, während der Weltpremiere, die natürlich ebenfalls am vergangenen Samstag im Cinemaxx in Halle gefeiert wurde. „Genehmigungen werden schnell erteilt und sind nicht so teuer wie anderswo.“ Die Stadt hat im Dienstleistungszentrum Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung dafür extra einen zentralen Ansprechpartner, der die Produktionsfirmen begleitet. „Drehgenehmigungen werden schnell erteilt und logistische Unterstützung organisiert, dazu gehören die Suche und Vermittlung von Drehorten und gemeinsame Standortbesichtigungen“, so Leiterin Petra Sachse.

Alfons Zitterbacke: Auch im Nordbad in Halle wurde gedreht

Auch im Nordbad in Halle-Trotha wurde der neue „Zitterbacke“ gedreht. Hier musste Alfons Kopfsprung vom Sprungturm üben. Eine Tortur für den eher unsportlichen Jungen. Für das Filmteam um Schlichter allerdings „eine willkommene Abwechslung in den heißen Drehwochen in Halle“. Gleich mehrere Drehtage verbrachte die Crew zuvor im Hellweg-Baumarkt in der Merseburger Straße, in dem im Film Alfons‘ Mutter (Alexandra Maria Lara) arbeitet. Nicht nur, dass sich Alfons und Benni hier die die eigenen Baumaterialien für ihr Flugobjekt besorgen wollen, zugleich müssen sie auch verhindern, dass die Konkurrenz hier fündig wird.

Ist in den meisten Szenen Halle eigentlich nur für Spezialisten und ab und zu an Nummernschildern von Autos erkennbar, setzt der Regisseur in einer längeren Sequenz dann aber auch noch bekannte Halle-Motive ins Licht und lässt den Zuschauer über Hochhausscheiben, Hochstraße, die Giebichenstein-Brücke und die Pauluskirche schweben. Eine schöne Werbung für Halle.

Alfons Zitterbacke: Insgesamt rund 200 Statisten aus der Region Halle

Neben Halle waren weitere Drehorte der Flughafen Leipzig-Halle, die Kleinmesse Leipzig sowie der wohl spektakulärste Set – die Raumstation ISS, in der Alexander Gerst  direkt im Weltall drehte. Das große Finale im Film findet schließlich in Merseburg statt. Dabei diente der Luftfahrt- und Technik-Museumspark als Kulisse für den großen Flugobjekte-Wettbewerb.

Insgesamt rund 200 Statisten aus der Region Halle wirkten bei den Dreharbeiten zu „Alfons Zitterbacke“ mit, denen im vergangenen Hitzesommer echtes Durchhaltevermögen abverlangt wurde. Aber auch Begegnungen mit weiteren Stars. Denn zur Schauspielcrew gehören auch Wolfgang Stumph als Opa Klausner, Stephanie Stumph als Bennis Mutter und Bürger Lars Dietrich als Astronaut Sergej Krumov.  Und auch zwei junge Schauspielerinnen aus Halle tauchen im Film aus. Die beiden Zwillinge Laila und Rosa Meinecke, die als „Hanni und Nanni“ einem großen Jugend-Publikum bekannt sind, spielen in „Alfons Zitterbacke“ die Goth-Twins und werden hier von Kika-Star „Checker Tobi“ Tobias Krell interviewt.

Alfons Zitterbacke: „In Halle ist alles netter, überschaubarer und unkomplizierter.“

Regisseur Mark Schlichter jedenfalls war sehr zufrieden mit den Dreharbeiten und den Hallensern. „In Halle ist alles netter, überschaubarer und unkomplizierter.“ Am Set unterstützte die hallesche Kostümbildnerin Sonja Hesse das Filmteam. Bei der Firma Metrix im Multimediazentrum wurde schließlich unter Aufsicht des halleschen Tonmeisters Olaf Mehl die Postproduktion des Films vorgenommen.

Schlichter jedenfalls würde gerne schon bald nach Halle zurückkommen. Ein Drehbuch für eine Fortsetzung von „Alfons Zitterbacke“ gibt es schon. Nun bleibt abzuwarten, wie gut der Film aus Halle beim Kinopublikum ankommt. „Denn bevor Alfons 2 in Halle gedreht wird, muss Alfons 1 erstmal ein Erfolg an der Kinokasse werden“, so der Regisseur. Aber er ist zuversichtlich, dass die „Ost-Marke Zitterbacke“ von vielen geliebt wird und „auch gesamtdeutsch funktioniert“. Werbung für Halle ist der Film allemal. (mz)

Regisseur Mark Schlichter, Mischtonmeister Olaf Mehl und Halles OB Bernd Wiegand freuen sich auf Alfons Zitterbacke.
Regisseur Mark Schlichter, Mischtonmeister Olaf Mehl und Halles OB Bernd Wiegand freuen sich auf Alfons Zitterbacke.
Silvio Kison
Die Kinderdarsteller Leopold Ferdinand Schill, Tilman Döbler und Lisa Moell (v.l.)
Die Kinderdarsteller Leopold Ferdinand Schill, Tilman Döbler und Lisa Moell (v.l.)
X Filme/Edith Held
Schauspieler Jorres Risse zieht seine Bahnen und wird gefilmt.
Schauspieler Jorres Risse zieht seine Bahnen und wird gefilmt.
Maximilian Mühlens
Er ist der Hauptdarsteller in „Alfons Zitterbacke“ - Tilman Döbler.
Er ist der Hauptdarsteller in „Alfons Zitterbacke“ - Tilman Döbler.
MDR Mitteldeutscher Rundfunk