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Kaufhaus-Neubau am Markt Kaufhaus-Neubau am Markt: Verzögerung ärgert Anlieger

Von Heidi Pohle 25.09.2003, 16:18

Halle/MZ. - Nach den Worten von Hans-Peter Podszus, Technischer Leiter beim Frankonia-Eurobau, dem Investor des Kaufhof-Neubaus, habe es beim Erhalt des unter Denkmalschutz stehenden Hauses Markt 23 Verzögerungen von über acht Wochen gegeben. Er bat dafür um Verständnis und erläuterte die Gründe. So waren an dem Haus unerwartet neue Details wie zum Beispiel mittelalterliche Gesimse und Farbreste an den Wänden freigelegt worden. "Sie mussten erst untersucht werden", so Podszus.

Um auch diese Renaissance-Fragmente in den Neubau mit einzubinden, sei es unumgänglich gewesen, die Erdgeschossdecke und die des ersten Obergeschosses vom Neubau etwas zurückzusetzen. "So können die historischen Details später wie von einem Balkon aus betrachtet werden", erläuterte er. Diese statischen Veränderungen haben Zeit gekostet. Und da auch die Verankerung der Fassade des einstigen Nachbarhauses Nummer 22 länger stehen bleiben musste als geplant, verschob sich wiederum die Schließung der Baugrube. Keinesfalls werde sich aber etwas am Eröffnungstermin des neuen Warenhauses verändern - es bleibe bei Mai / Juni nächsten Jahres, betonte Podszus.

Die Baugrube vor dem alten Kaufhof wird nun bis zum 22. Oktober geschlossen und die Brückenkonstruktion bis 31. Oktober entfernt. Für die Händler und Gewerbetreibenden bedeutet das, dass sie wieder mit mehr Laufkundschaft rechnen können.

Immerhin betrugen die Einbußen der Löwen-Apotheke in den vergangenen drei Monaten rund 50 Prozent. "Wir leben zurzeit vom Ersparten", so Manfred Eichler, dessen Frau die Apotheke betreibt. Nicht viel besser sieht die Situation für Optikermeister Hans-Joachim Müller aus. Auch er hat deutlich gespürt, dass der Passantenstrom durch die Bauarbeiten abgenommen hat. Und Angelika Gabbert, der das Frisörgeschäft "Struwwelpetra" gehört, beschäftigt eine Mitarbeiterin nur noch verkürzt.

Versprochen wurde von der Bauleitung zudem, die Schotterfläche vor der Apotheke und dem Optikerladen mit einer Schwarzdecke zu überziehen - dies wurde am Donnerstag erledigt - und eine Materiallagerfläche zu verkleinern. Auch das ist bereits geschehen. Beides verbessert den Zugang zu den Läden wesentlich. Und sollten künftig Probleme auftreten - die Telefon-Nummern der Verantwortlichen haben die Anlieger. "Probleme regeln wir ab sofort unbürokratisch", sagte Hans-Peter Podszus. Die Anlieger wollen ihn beim Wort nehmen.