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Karneval in Halle Karneval in Halle: Hauptsache kuschelig warm

Von Doreen Hoyer 17.02.2015, 10:32
Fröhlich sein und Spaß haben, das war auch bei kaltem Wetter möglich - mit dem passenden Kostüm.
Fröhlich sein und Spaß haben, das war auch bei kaltem Wetter möglich - mit dem passenden Kostüm. Silvio Kison Lizenz

Halle (Saale) - Die Funkenmariechen mussten mächtig Funken schlagen. Nicht nur, um ihrem Namen Ehre zu machen, sondern vor allem auch, um mit ihren dünnen Strumpfhosen nicht zu sehr zu frösteln. Und bei - trotz Sonnenschein - nur fünf Grad Celsius wollten auch jene Tausende Narren bei Laune gehalten werden, die vom Riveufer aus durch die Stadt bis zum Markt zogen. Oder die, die ihnen am Straßenrand zuwinkten. Insgesamt waren 40 Karnevalsvereine mit ihren Wagen beim traditionellen Rosenmontagsumzug dabei. Das Motto: „Mer reim alleene uff“ - weil die Jecken die Reinigungskosten diesmal selber zahlen mussten. Erschwerend kam hinzu, dass nur „echtes“ Konfetti erlaubt war, kein EDV-Shredder-Papier.

Bei dem Wetter war gut beraten, wer sich für ein dickes Kostüm entschieden hat - so wie Marina Lorbeer vom Höhnstedter Carneval Club. Sie kam als gelbes Bärchen verkleidet. „Hauptsache, das Kostüm ist mollig warm“, sagte Lorbeer. Damit war sie nicht allein. Egal ob als Ente oder Schweinchen: Es gab viele kuschelige Plüsch-Kostüme zu sehen.

Fruchtig statt plüschig ging es beim Karnevalclub der Eisenbahner (KCE) zu: Dort fühlte sich Anja Reibetanz als lebensgroße Ananas sehr wohl. „So ein Kostüm sieht man nicht alle Tage. Außerdem passt es zu meinen Freundinnen“, so Reibetanz. Die hatten sich nämlich als Zitronen oder Äpfel verkleidet - inklusive Wurm, versteht sich. Der KCE wird in dieser Session 60 Jahre alt. Entsprechend viel Mühe gaben sich seine Mitglieder.

Zeremonienmeister Holger Bartel nahm das Jubiläum zum Anlass, um Geschlechtergrenzen zu überwinden. Als Frau mit langen schwarzen Haaren marschierte er beim Umzug mit. Da durfte passendes Schuhwerk nicht fehlen. In diesem Fall waren es Glitzer-Pumps mit Pfennigabsätzen. „Ich laufe seit fünf Uhr morgens damit rum“, so Bartel. „Meine Füße tun natürlich etwas weh. Aber was macht man nicht alles am Rosenmontag?“

Jörg Schönke vom Halle-Saalkreis Karnevalverein zog schon am Nachmittag eine positive Bilanz: „Der Umzug lief einfach spitze, alles ging nach Plan.“ Besonders die vielen, die am Straßenrand den Karnevalisten zujubelten, haben ihn beeindruckt: „Schön, wenn der Umzug so gut ankommt.“

Zurück zum Plüsch-Trend: Katrin Buchmann und Conni Koch von den „Saalenarren“ verkleideten sich als das wohl kuscheligste Tier überhaupt: Die beiden Frauen gingen als Lämmer. „Weil wir so fromm sind“, scherzt Katrin Buchmann. Außerdem seien sie 2014 als Löwen verkleidet gewesen. „Da wollten wir mal auf die andere Seite der Nahrungskette.“

Selbst Bürgermeister Egbert Geier hatte sich in einen dickem Mantel gemummelt, um den Rathausschlüssel wieder in Empfang zu nehmen. Mit den kuscheligen Zeiten war es damit aber noch lange nicht vorbei auf dem Markt.

Warm war es unter dem Bärenfell.
Warm war es unter dem Bärenfell.
Kison Lizenz
Die Queen kam mit Fuchs.
Die Queen kam mit Fuchs.
Kison Lizenz
Bürgermeister Egbert Geier nahm den Rathausschlüssel in Empfang.
Bürgermeister Egbert Geier nahm den Rathausschlüssel in Empfang.
Kison Lizenz
Der Konfettiregen musste sein - Anspielung auf das Motto.
Der Konfettiregen musste sein - Anspielung auf das Motto.
Jens Schlüter Lizenz
Noch bunter geht’s nicht.
Noch bunter geht’s nicht.
Kison Lizenz