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Karl Kockel gestorben Karl Kockel gestorben: Ein Stern am halleschen Astronomenhimmel erlischt

Von Mandy Thiele 11.12.2015, 16:14
Karl Kockel in seinem Vermächtnis, dem Planetarium Kanena
Karl Kockel in seinem Vermächtnis, dem Planetarium Kanena Thomas Meinicke Lizenz

Halle (Saale) - Vielen Hallensern und Besuchern der astronomischen Station Kanena ist er ein Begriff. Der beliebte Referent und Initiator des ersten Planetariums in Halle Karl Kockel verstarb am 7. Dezember nach schwerer Krankheit.

Der am 27. August 1926 geborene Astronom war maßgeblich an der Erbauung der astronomischen Station Kanena und des Planetariums „Siegmund Jähn“ auf der Peißnitz beteiligt. Im Jahr 1963 legt er sogar selbst Hand an bei der Errichtung des ersten Planetariums in Halle. Karl Kockel baute nicht nur Stein um Stein, sondern beschaffte auch den Sternenprojektor, gefertigt bei Carls Zeiss in Jena.

Etlichen Schulklassen machte er das Sonnensystem erleb- und erfassbar. Hunderte lauschten interessiert seinem Vortrag „Zum Tagbogen der Sonne“. Er und das Planetarium waren Vorbild für insgesamt 15 weitere Schulplanetarien in Deutschland.

Abriss drohte

Als der Station in Kanena dann der Abriss drohte, hatte Kockel 1998 die Idee zu Gründung des Vereins „Astronomische Station „Johannes Kepler“ Halle-Kanena. Der großteils durch Spenden finanzierte Verein trägt alle anfallenden Wartungsarbeiten sowohl am Gebäude als auch an der Technik selbst. Zwei Mal im Monat treffen sich die Mitglieder zum Astrotreff. Neben der Vorführung des aktuellen Sternenhimmels sprechen Gastreferenten über ausgewählte Themen, Erfahrungen werden ausgetauscht und Ideen geteilt.

Mit dem Tod von Karl Kockel verliert der Verein einen „bis zu seiner letzten Stunde wertvollen Ratgeber und Freund“. Ihm zu Ehren findet am 6. Januar 2016 um 10 Uhr eine Gedenkfeier im Planetarium Halle-Kanena statt. (mz)