Gimritzer Damm wird aufgebohrt Kampfmittelbeseitigung in Halle: Gimritzer Damm wird aufgebohrt

Halle (Saale) - Auf der geplanten Baustelle für die neue Hochwasserschutzanlage am Gimritzer Damm hat die Suche nach möglichen Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg begonnen. Mitarbeiter einer Spezialfirma aus Tilleda (Landkreis Mansfeld-Südharz) bohren dafür auf einer Länge von 1,2 Kilometern insgesamt zehn Löcher, die jeweils sechs Meter tief sind. In diese Bohrungen kommen dann Kunststoffrohre.
Kampfmittelbeseitigung in Halle: Suche nach Blindgängern am Gimritzer Damm
Anschließend wird mit Spezialtechnik das direkte Umfeld im Umkreis von einen Meter nach Blindgängern gescannt. „Diese Kontrollen sind wichtig, damit wir sichergehen, dass sich im Boden keine Sprengmittel befinden und wir gefahrlos weiterarbeiten können“, sagte Jan Kürschner von der Bohr- und Geotechnik GmbH Nowak.
Ist das Erdreich unbelastet, kann die eigentliche Baugrunduntersuchung beginnen - dann wird die Unterwelt am Gimritzer Damm bis in eine Tiefe von 13 Metern erforscht. Aufgrund der Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt zur Corona-Pandemie hatte sich die Kampfmittelsuche verzögert.
Unklarheit, ob Bau derHochwasserschutzwand noch diese Jahr beginnt
Bei einem positiven Fund müssten je nach Blindgänger mitunter mehrere tausend Menschen im Umkreis evakuiert werden - für sie eine Notunterkunft zu finden, ist angesichts der Hygiene- und Abstandsregeln schwierig. Zudem wird der künftige Trassenverlauf der Hochwasserschutzwand von Archäologen untersucht.
Unklar ist, ob der eigentliche Bau der Schutzwand noch in diesem Jahr beginnt. Gegen das Baurecht haben Privatpersonen geklagt, die einen Hochwasserschutz auch für die Klaustorvorstadt, Gut Gimritz und die Hafenstraße fordern. Mit einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts wird im Herbst gerechnet. (mz)