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Kälteeinbruch Kälteeinbruch: Frost bedroht junge Saat

Von Heidi Pohle 07.04.2003, 16:26

Halle/Saalkreis/MZ. - Die Zuckerrüben sind im Keim-Stadium sehr empfindlich, sagt Wiedereinrichter Gerd Eberhardt aus Großkugel. "Sie werden wohl erfrieren", befürchtet er. Am Montagmorgen hat der Landwirt seine Felder angeschaut; bis zu anderthalb Zentimetern tief steckte der Frost in der Erde. Auch dem gerade erst gedrillten Sommergetreide bekomme die Kälte nicht. "Die Saat geht nicht auf", so Eberhardt, der hofft, dass sich der Frost nicht verschärft.

Wer sich als Kleingärtner von den warmen Märztagen verführen ließ und Eisbegonien oder Geranien ins Freie brachte, wird sich ärgern. "Die sind erfroren", so Ingo Schauer von der Baumschule Schauer & Söhne in Tornau. Stiefmütterchen und Primeln dagegen vertrügen den Frost, auch wenn sie die Köpfe hängen ließen. Er empfiehlt, schon gesetzte Gemüsepflanzen gut zu schützen. "Tomaten- und Gurkenpflanzen müssen noch in beheizbaren Gewächshäusern bleiben." Dagegen könnten immergrüne Laubgehölze gepflanzt werden. Gießen sollte man nachmittags.

Jurik Müller, Leiter der Wetterstation Kröllwitz, hat für die Nacht zum Montag bis zu minus sechs Grad am Erdboden registriert. "Da kann es bei Rittersporn, Tränendem Herz oder bei Rosen, die alle schon ausgetrieben haben, zu Schäden gekommen sein", befürchtet er. Die Natur sei in der Entwicklung etwas zurück. "Aber die Wärme, die in knapp einer Woche zu erwarten ist, wird das rasch ausgleichen."

Dass die Natur Verspätung hat, darüber ist Axel Swoboda mehr als froh. Wie der Geschäftsführer der Saale-Obst Erzeuger- und Absatzgenossenschaft sagt, werden die Baumknospen dadurch wahrscheinlich unbeschadet über den Frost kommen. Auch die Bienen fühlen sich von der Kälte nicht gestört. "Sie brüten und haben noch genug Nahrungsvorräte", so Imkermeister Günter Köhler aus Halle. Während im Botanischen Garten keine Schäden zu beklagen sind - nur die Magnolien könnten leicht bräunlich verfärbte Blüten bekommen - geht Gärtnermeister Andreas Axt aus Kröllwitz auf Nummer sicher. Er deckt zum Beispiel seine empfindlichen Tomatenpflanzen in den Mistbeetkästen gut mit Strohmatten ab.