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„Tagebuch der Gefühle“ Jugendliche aus Halle beleuchten das vergessene NS-Kapitel Lebensborn

Wie erinnert man an ein fast vergessenes Kapitel der NS-Zeit? Jugendliche aus Halle setzen sich im Projekt „Tagebuch der Gefühle“ mit dem Lebensborn-Verein auseinander – inklusiv, eindringlich und ausgezeichnet.

Von Julius Lukas Aktualisiert: 09.11.2025, 10:22
So inklusiv wie möglich: Für das Tagebuch der Gefühle haben Teilnehmer wie Rain Wieczorek komplizierte Begriffe auf Karten illustriert und erklärt.
So inklusiv wie möglich: Für das Tagebuch der Gefühle haben Teilnehmer wie Rain Wieczorek komplizierte Begriffe auf Karten illustriert und erklärt. (Foto: J. Lukas)

Von Lebensborn hatte Rain Wieczorek noch nie etwas gehört. „Ich hatte nicht einmal eine Vorstellung, was es damit auf sich haben könnte“, erzählt der 23-Jährige. So gehe es allerdings den meisten. Lebensborn, ein Verein, ist weitestgehend in Vergessenheit geraten. Zur Nazizeit wurde er von Heinrich Himmler, dem Reichsführer der SS, ins Leben gerufen. Sein vorderstes Ziel war es, mehr deutsche Soldaten hervorzubringen. Lebensborn war darüber hinaus auch an der Euthanasie beteiligt – der systematischen Tötung behinderter Menschen. „Mir fiel es schwer, mich damit zu beschäftigen, weil es so grausam ist – aber man muss sich damit beschäftigen, damit so etwas nie mehr passiert“, sagt Rain Wieczorek.