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Jobcenter-Affäre in Halle Jobcenter-Affäre in Halle: Sylvia Tempel erringt Teilsieg vor Gericht

24.06.2015, 06:58
Ausrisse aus der Mitteldeutschen Zeitung zur Berichterstattung über Sylvia Tempel
Ausrisse aus der Mitteldeutschen Zeitung zur Berichterstattung über Sylvia Tempel MZ Lizenz

Halle (Saale) - Sylvia Tempel, die frühere Chefin des Jobcenters Halle, hat vor dem Arbeitsgericht Halle einen Teilsieg errungen. Das Gericht erklärte ihre fristlose Kündigung durch ihren Arbeitgeber, die Bundesagentur für Arbeit, am Mittwochmorgen für unwirksam. Tempel hatte auch gegen ihre Absetzung als Jobcenter-Chefin im vergangenen September geklagt. Diesen Teil der Klage schmetterten die Richter allerdings ab.

Tempel will nichts von Ein-Euro-Jobber gewusst haben

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Tempel hatte im Herbst 2012 Gegenstände aus einer Gartenschau in der halleschen Neuen Residenz, die ein vom Jobcenter geförderter Bildungsträger veranstaltet hatte, auf ihr Privatgrundstück im Mansfelder Land bringen und dort aufbauen lassen. Dass es Ein-Euro-Jobber waren, die die Gegenstände dort wieder aufbauten, will sie nicht gewusst haben. Auch habe sie, so ihre Version der Ereignisse, für die Gegenstände bezahlt. Die Arbeitsagentur, die seit Monaten interne Korruptionsermittlungen gegen Tempel geführt hatte, zog die Reißleine, als die Vorwürfe bekannt wurden.

Im Arbeitsgerichtsprozess jedoch konnte sie die Vorwürfe gegen Tempel nicht mit Beweisen untermauern. Richter Thomas Karting ließ den Verweis auf Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft nicht gelten. Die Verkündung des Urteils war am Mittwochmorgen dann nur noch eine Sache von zwei Minuten. Von den Prozessbeteiligten war niemand zum Verkündungstermin erschienen. Die Kosten des Verfahrens müssen nun Sylvia Tempel zu zwei Fünfteln und die Arbeitsagentur zu drei Fünfteln tragen. (mz)