Jetzt gibt es ein Buch Jetzt gibt es ein Buch: 2,5 Jahre fuhren Hallenser mit Motorrädern nach New York

Halle (Saale)/New York - Die Reise ist vorbei - und das nicht erst seit gestern. 2014 waren sie gestartet, die fünf Künstler aus Halle. Um die Welt zu umrunden. Um nach New York zu kommen. Allerdings nicht mit dem Flugzeug oder dem Schiff. Auf dem Landweg wollten sie in die Weltstadt gelangen. Mit dabei: fünf Motorräder der Marke Ural. Kräftige Maschinen, mehr Traktor als Zweirad. Mit denen waren sie zweieinhalb abenteuerliche Jahre unterwegs, an deren Ende sie tatsächlich durch die Straßen von Ney York düsten.
Was sie auf ihrem Weg dorthin erlebten, haben die Fünf jetzt in einem Buch aufgeschrieben, das am 17. Dezember erscheint. 400 Seiten voller Anekdoten, Illustrationen und großformatiger Bilder. „Für uns ist es wichtig, den Lesern zu zeigen, dass man sich die eigenen Ziele ruhig etwas höher stecken kann, ohne dabei Angst vorm Scheitern zu haben“, sagt Elisabeth Oertel - eine der fünf Globetrotter. Entscheidend sei, erst einmal loszugehen, sich überhaupt in den Sattel zu schwingen. „Wir sind 2014 gestartet mit einem winzigen Budget und kaputten Motorrädern, die wir eigentlich noch gar nicht fahren, oder gar reparieren konnten.“ Zweieinhalb Jahre später sei ihnen klar gewesen, dass weder Budget noch die perfekte Technik eine Rolle für den Erfolg ihrer Reise gespielt haben. Im Gegenteil, meint Oertel: „Immer wenn unser Plan scheiterte, fing das Abenteuer an.“
Und Abenteuer gab es reichlich. Eine Auswahl: Die Weltreisenden standen in Kasachstan vor Gericht, irrten stundenlang durch die mongolische Steppe und meisterten die berüchtigte „Road of Bones“ - die „Knochenstraße“ in Russlands. Sie bauten ihre Maschinen in Boote um, damit sie auf dem sibirischen Fluss Kolyma fahren konnten.
Sie kämpften sich bis zum äußersten Zipfel der bewohnten Welt und wurden dort vom russischen Geheimdienst beobachtet. Die Motorradpiloten schliefen am Strand, im Schnee und umgeben von Millionen Tigermücken. Stürme, Fluten und viele Pannen haben sie aufgehalten, aber nie gestoppt. 43.000 Kilometer haben sie bewältigt und dabei 20 Länder durchquert - dann waren sie schließlich am Ziel.
Von Halle nach New York: 972 Zusammenbrüche unterwegs
Viele anfängliche Pläne sind in dieser Zeit gescheitert. 972 Zusammenbrüche verschiedenster Art haben sie gezählt. Mechanische, wenn die Motorräder streikten. Körperliche, wenn der Sand der Steppe stundenlang ins Gesicht peitscht. Und bürokratische, wenn Pässe fehlten und es an einer Grenze mal wieder nicht weiter ging. Anstrengend sei das schon gewesen, die reise gefährdet hat es jedoch nie - weil es immer Unterstützung gab.
„Überall sind uns die Menschen freundlich entgegen getreten und nur durch die Hilfe der lokalen Bevölkerung war ein Vorankommen überhaupt erst möglich“, sagt Oertel. Diese Begegnungen seien bereichernd gewesen. „Und vielleicht motiviert das Buch den ein oder anderen sogar sich selbst auf den Weg zu machen.“ Wenn nicht, hat Oertel noch einen anderen Tipp: „Das Buch kann man auch prima als Wagenheber benutzen“, meint sie mit einem Augenzwinkern.
››Mehr Informationen zum Buch unter: www.leavinghomefunktion.com/de/the-book
