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Internet-Versand "Relaxdays" aus Halle Internet-Versand "Relaxdays" aus Halle: Firma aus Halle verdient Millionen mit Kochlöffeln und Fußmatten

Von Michael Tempel 14.05.2015, 08:37
Martin Menz an der Karton-Falt- und -Befüllungsanlage seines Internetversands Relaxdays. Das Unternehmen wächst seit Jahren, ein Ende des Aufschwungs ist nicht abzusehen.
Martin Menz an der Karton-Falt- und -Befüllungsanlage seines Internetversands Relaxdays. Das Unternehmen wächst seit Jahren, ein Ende des Aufschwungs ist nicht abzusehen. Günter Bauer Lizenz

Halle (Saale) - Es geht immer noch umfangreicher und größer: Die Internet-Versandfirma Relaxdays aus Halle erzielt nach eigenen Angaben Wachstumsraten, von denen viele andere Unternehmer nur träumen können. Mit zehn Millionen Euro hat die 70-Mann-Firma in der Berliner Straße im vergangenen Jahr den Umsatz um immerhin 20 Prozent gesteigert. „In diesem Jahr peilen wir 12,5 Millionen an“, sagt Firmengründer Martin Menz. Ein erneutes Plus von 25 Prozent. Erzielt wird dies mit dem Verkauf von Haushalts-, Garten- und Freizeitartikeln. Der Erfolg hat sich bis Magdeburg herumgesprochen. Am 11. Mai hat Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) Relaxdays mit dem Unternehmerpreis „Aura“ ausgezeichnet.

Unternehmen startete in Wohnung der Eltern

Fußabtreter, Rankgitter für den Garten, Unkrautsäcke, Fußballtore zum Aufklappen für den Strand, Bilder-Uhren, schnöde Holzkochlöffel: Für Geschäftsführer Menz, der seinen Internethandel 2006 von der elterlichen Wohnung aus begonnen hatte, ist das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Die Nachfrage steigt und steigt. Hat er bislang hauptsächlich Endkunden rund um den Globus mit seinen rund 3.000 verschiedenen Artikeln beliefert, wollen er und sein Team jetzt zunehmend andere Internethändler mit diesen Waren versorgen. „Darunter ist auch der Branchenriese Amazon“, sagt Menz. Machen derartige Händler-Händler-Kooperationen bei Relaxdays derzeit etwa 16 Prozent des Geschäfts aus, will Menz diesen Anteil auf 20 bis 30 Prozent ausweiten. Um dieses Wachstum bewältigen zu können, rechne er mit fünf bis zehn Neueinstellungen in diesem Jahr.

„Sie handeln mit Sachen, die nützlich sind, und mit Sachen, die man eigentlich nicht unbedingt braucht - aber offensichtlich gibt es dafür einen enormen Bedarf“, sagte Wirtschaftsminister Möllring bei seinem gestrigen Firmenbesuch, bei dem er die Preisverleihung vornahm. „Uns hat überzeugt, dass Sie in so kurzer Zeit einen Stamm von 70 Mitarbeitern aufgebaut haben.“ Menz übte sich bei der Ehrung in Bescheidenheit: „Das ist eine Auszeichnung für Relaxdays und seine Mitarbeiter und nicht nur für Menz.“

Firma will Halle erhalten bleiben

600.000 Bestellungen pro Jahr. 3.000 Pakete, die pro Tag verschickt werden. Der Platz im ehemaligen Karosseriewerk, in dem die Firma eingemietet ist, wird langsam knapp. Trotz 13.000 Quadratmetern Lagerfläche, die größtenteils mit Hochregalen ausgestattet ist. Ein neues Computersystem für die Lagerverwaltung soll 2015 angeschafft werden, um das Warenmanagement zu optimieren.

„Unsere Kapazität wird in zwei, drei Jahren ausgereizt sein“, schätzt der Jungunternehmer. Bis 2018 laufe der Mietvertrag. „Danach müssen wir sehen, wie und wo es weitergeht.“ Aber der Stadt Halle soll die Firma auf alle Fälle erhalten bleiben, verspricht Menz. (mz)