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Holocaust-Opfer Holocaust-Opfer: Stolpersteine sind gelegt

Von kornelia privenau 08.05.2013, 19:08
Ein letzter Handgriff bei der Stolperstein-Verlegung.
Ein letzter Handgriff bei der Stolperstein-Verlegung. Thomas Meinicke Lizenz

löbejün/kaltenmark/MZ - Gelbe Rosen haben am Dienstag Einwohner und Schüler vor den Häusern Markt 9 in Löbejün und Hallesche Straße 2 in Kaltenmark niedergelegt. An diesen Orten hat der Kölner Künstler Gunter Demnig drei Stolpersteine verlegt. Sie tragen schlichte Bronze-Platten mit Namen und Daten von Opfern des Holocaust, die einst in diesen Häusern gelebt haben. Ihre Leidensgeschichte im Nationalsozialismus haben zehn Neuntklässlerinnen aus dem Wettiner Gymnasium erforscht. Initiator der Aktion Stolpersteine im Saalekreis ist die Geschichtswerkstatt Merseburg.

Löbejün: Walther Bernstein und seine Schwester Frieda stammten aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Sie fielen dem Rassenwahn 1943 zum Opfer, wurden in Auschwitz ermordet. Die Schülerinnen berichteten über ihre Recherchen zur Aufarbeitung einer Zeit mit Krieg und Verfolgung, die ihnen zuvor fremd war. Sie dankten allen, die ihnen dabei geholfen haben.

Kaltenmark: Der litauische Jude David Naruhn wurde 1942 wegen „Rassenschande“ verhaftet, verurteilt und nach Auschwitz deportiert, wo sich seine Spur verlor. Elli Pfeifer, Jahrgang 1928, ist Zeitzeugin, besuchte die Volksschule zusammen mit der Tochter David Naruhns. Über drei Stunden lang hatte sie den Gymnasiastinnen aus ihrem Leben berichtet. Die Seniorin war am Dienstag auch in die Hallesche Straße gekommen.

Gunter Demnig (rechts) legt in Löbejün Stolpersteine für die jüdischen Geschwister Bernstein.
Gunter Demnig (rechts) legt in Löbejün Stolpersteine für die jüdischen Geschwister Bernstein.
Thomas Meinicke Lizenz
Rosen für die Ermordeten.
Rosen für die Ermordeten.
Thomas Meinicke Lizenz