Hochwasser in Salzatal Hochwasser in Salzatal: 500 Menschen sitzen in den Dörfern fest
Salzatal/MZ - Schwer getroffen hat das Hochwasser auch die Gemeinde Salzatal. Dort müssen die 500 Bewohner der Orte Kloschwitz, Rumpin und Trebitz von der Außenwelt abgeschnitten ausharren. Die Saale hat die Ortschaften komplett umflutet. „Wir haben ein Rettungsboot der DLRG und können so im Notfall die Orte anfahren“, sagt die Bürgermeisterin der Gemeinde Juliane Sperling-Lippman (CDU). Mit Hilfe der Feuerwehr wurde ein Feldweg aufgeschüttet, über den Versorgungsfahrzeuge der Feuerwehr fahren können. „Aber eben nur diese. Zur Arbeit oder woanders hin können die Bewohner nicht“, sagt Sperling-Lippmann, die täglich durch ihre Gemeinden fährt, um den Kontakt zu den Bürgern zu halten. „Das Funknetz ist hier auch sehr schwach. Die Handys haben immer einen schlechten Empfang. Und durch den direkten Kontakt können wir am Besten auf die Menschen eingehen“, meint die Bürgermeisterin, die rund um die Uhr in Alarmbereitschaft ist.
Zu allem Überfluss hat das Hochwasser auch die Klärwerke in Pfützthal, Kloschwitz und Trebitz überspült. Fäkalien treiben damit ungehindert in der Saale. In den Orten wurden Dixieklos aufgestellt. Ob und wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann, bleibt aber unklar. „Die Saale verdünnt das Abwasser zwar, aber es ist sehr unhygienisch“, warnt die Bürgermeisterin, „Baden, so wie es tatsächlich einige Menschen getan haben, sollten man schon deswegen nicht. Und außerdem ist die Strömung im höchsten Maße gefährlich.“ Am Donnerstag ist der Pegel von seinem Höchststand von 8,10 Metern bereits auf 7,70 Meter zurückgegangen. Dennoch: Die Lage bleibt weiterhin angespannt.