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Handball Handball: Der Aufstieg: Ein Ziel oder eine Gefahr?

Von THOMAS LIERSCH 26.04.2011, 19:01

Halle (Saale)/MZ. - Am Dienstag beginnt das Projekt erste Liga. Die Handballerinnen von Union Halle-Neustadt treffen auf den TV Nellingen. Es ist die erste Runde der Playoffs um den Aufstieg in die Erstklassigkeit. "Wenn wir den Aufstieg wollen, müssen wir da über unseren Möglichkeiten spielen", sagt Geschäftsführer Burkhard Gräßler.

Die Wildcats gehen nicht gerade als Favorit in die Aufstiegsrunde. Auch deshalb steht die Frage im Raum: Wie ernst nimmt Union die Spiele wirklich? Und tatsächlich gibt es im Verein völlig unterschiedliche Meinungen darüber, ob für einen Aufstieg überhaupt schon die Zeit reif wäre.

Trainer Arne Kühr gehört zu den Zurückhaltenden im Club. "Wir geben unser Bestes, aber der Aufstieg ist unrealistisch", sagt er. Der Verein, so argumentiert er, erfülle für die Eliteliga noch nicht die notwendigen strukturellen Rahmenbedingungen. Der Aufstieg wäre "finanzieller Harakiri", so Kühr. Union habe ein Budget von 300 000 bis 350 000 Euro. Damit sei man mehr als eine Million Euro von einem Erstliganiveau entfernt.

Kühr will lieber eine solide geführte Zweitliga-Mannschaft trainieren, als sich im Oberhaus zu überheben. Seine Befürchtung: "Beim Abstieg aus der ersten Liga könnte der Verein komplett auseinander brechen."

Burkhard Gräßler fürchtet diesen Fahrstuhleffekt nicht. "Es wäre keine Schande, wieder aus der Eliteliga abzusteigen und einen neuen Anlauf zu nehmen." Das müsse den Fans und Sponsoren aber auch so vermittelt werden. "Die erste Liga ist und bleibt unser Ziel", sagt er. Zwar müssten drei erstliga-taugliche Spielerinnen geholt werden. Die richtigen Sponsoren vorausgesetzt, sollte das aber möglich sein.

An der Stelle stimmt auch Kühr zu. Wenn tatsächlich ein Geldgeber mit einer halben Million Euro käme, könnte auch er sich vorstellen, konkurrenzfähig in der ersten Liga mitzuspielen. Kühr, ein durch und durch realistischer Mensch, weiß aber auch, dass solche Geldgeber zurzeit nicht in Sicht sind.

Bleibt das Problem Spielstätte. Die Universitätssporthalle müsste in der ersten Liga mit Übergangsgenehmigung zugelassen werden. Sie könne, so Gräßler, auch ein Jahr in der Eliteliga Austragungsort für Heimspiele sein. Danach, so hofft er, wäre die in der Planung befindliche Ballsporthalle fertig. Doch die unsichere Finanzierung hat das Projekt bisher zur Hängeparte werden lassen.

Das Spiel der Wildcats beginnt am Mittwoch um 19:30 Uhr in der Unisporthalle.