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Halle Halle: Was, das soll der Riebeckplatz sein?

08.09.2011, 16:38

Halle (Saale)/MZ/MIT. - Im Stadtmuseum eröffnet am Samstag eine Ausstellung, in der Aufnahmen aus der Zeit zu sehen sind, als die Luftbild-Fotografie in den Kinderschuhen steckte - und als die Stadt noch ein völlig anderes Gesicht hatte. Ein Muss für Heimatgeschichts-Interessierte.

1913 standen beispielsweise nur wenige Wohnhäuser rund um die Pauluskirche, dahinter lag freies Feld. Am östlichen Ende der Stadt, in Bruckdorf, riss zur gleichen Zeit ein Kohletagebau Wunden in die Landschaft, daneben rauchte der Schlot der Brikettfabrik. Der Fotograf Paul Rabe (1888-1936) hat diese und weitere Ansichten 1913 aufgenommen, und zwar aus der Gondel eines Zeppelins. Neben 16 historischen Fotos von Rabe werden in der Schau 29 Aufnahmen des Fliegers Walter Bönig (1902-1985) präsentiert, der in den 20er und 30er Jahren vor allem für Werbeaufnahmen mit einem Doppeldecker über Halle in die Lüfte ging. Zu sehen sind so etwa eine Aufnahme der Saale-Badeanstalt an den Pulverweiden. Seine Aufnahmen verkaufte Bönig anschließend häufig als Postkarte. So zeigt eine im Stadtmuseum präsentierte Karte den Riebeckplatz Ende der 20er Jahre. Der Platz ist kaum wieder zu erkennen! "Durch die Luftbilder erhält man im Vergleich zu anderen historischen Aufnahmen einen völlig anderen Eindruck", meint Stadtmuseumschef Ralf Jacob. Umfangreich ergänzt wird die Schau mit Luftaufnahmen des Fotografenmeisters Horst Fechner. Der 61-jährige Hallenser war seit der Wende unzählige Male mit dem Hubschrauber unterwegs. Fechners Aufnahmen dokumentieren, wie rasant sich Halle auch von 1990 bis heute verändert hat.

Die Schau wird am Samstag, 15 Uhr, eröffnet, sie geht bis 13. November. Geöffnet: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr.