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Halle Halle: S-Direkt-Mitarbeiter streiken vorm Sitz von Regiocom

Von Silvio Kison 28.08.2012, 09:49

Halle (Saale)/MZ. - Mit lauten Rufen und Trillerpfeifen wollten sie darauf aufmerksam machen, dass sie sich noch im Streik befinden. Nach zehn Minuten war die Aktion vorbei und die Angestellten zogen zurück zum Streikbüro.

Grund für die Aktion: Viele Dienstleistungen von S-Direkt würden aufgrund des seit acht Wochen dauernden Streiks an Drittanbieter vergeben, erklärte Tobias Eckhoff, S-Direkt-Mitarbeiter und Mitglied der Streikkommission. Ein Drittanbieter sei die Firma Regiocom, die ihren Sitz im Halloren-Gebäude hat. „Wir wollten damit zeigen, dass wir noch da sind“, sagte Eckhoff. Derzeit seien die Verhandlungen in einer Sackgasse angelangt. Es stelle sich nur noch die Frage, wer den längeren Atem habe. „Wir hoffen natürlich, dass wir das sind“, sagte Eckhoff.

Derzeit sei es besonders schwierig. Der harte Kern der Streikenden halte allerdings durch. Rund 200 Mitarbeiter befänden sich noch im Streik, viele von ihnen mit befristeten Verträgen. Aber auch für S-Direkt wird es immer schwieriger. „Viele Kunden müssen bis zu einer halben Stunde warten, bis ein Mitarbeiter sich um ihre Anfragen kümmern kann“, beschreibt Eckhoff die Situation. Oft müsse sich ein Kunde sogar noch länger warten, bis er zurückgerufen wird. Beim Streik am Dienstag hatten die Mitarbeiter sogar Unterstützung aus der Landespolitik: Swen Knöchel, Landtagsabgeordneter der Linken in Sachsen-Anhalt, sowie Petra Sitte, Bundestagsabgeordnete der Linken, unterstützen die Streikenden bei ihrer Aktion.

Allerdings fragt man sich bei Regiocom nach dem Grund der Aktion. Wie die Prokuristen von der Firma, Karin John, auf MZ-Nachfrage meinte, seien insgesamt vier Mitarbeiter von Regiocom mit Aufträgen von S-Direkt betreut. Das allerdings nicht erst seit dem Beginn des Streiks, sondern bereits viel früher. "Die Zusammenarbeit mit S-Direkt besteht schon länger und wurde durch den Streik nicht intensiviert", versichert John.

Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Streikenden und Vertretern von S-Direkt findet am Mittwoch in Halle statt.