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Halle Halle: Förderschulen vor großem Umbruch

Von MICHAEL FALGOWSKI 15.12.2010, 21:17

Halle (Saale)/MZ. - Dort stand erneut die Schließung der Förderschule für Lernbehinderte am Jägerplatz zur Debatte. "Halle hat insgesamt zu viele Förderschulen. Zum Vergleich: 1991 gab es 39 Sekundarschulen sowie fünf Förderschulen für Lernbehinderte. Heute gibt es nur noch sechs Sekundarschulen, aber noch immer die fünf Förderschulen", so Riethmüller. Auch vor dem Hintergrund, dass das Land künftig immer mehr Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an den normalen Regelschulen unterrichten lasse, seien in Halle "perspektivisch maximal zwei Förderschulen für Lernbehinderte haltbar".

Dennoch vertagten die Stadträte die Entscheidung über die Förderschule am Jägerplatz bereits zum zweiten Mal. Die Schule hat derzeit nur 78 Schüler. 90 müssten es aber sein, damit sie als gesichert gilt. Doch die Zahlen reichten vielen Stadträten nicht aus. "Es fehlen umfassende Informationen, um abwägen zu können. Ich möchte Wohnort und die jeweiligen Schulen der Förderschüler kennen", sagte Hendrik Lange (Linke). Er kritisierte: "Die Schule wurde bewusst vernachlässigt." Oliver Paulsen (Grüne) zitierte aus dem Gesprächsprotokoll eines Treffens am Vortag zwischen Landesverwaltungsamt und Schulelternrat. Demnach sollen 14 Förderschüler anderer Einrichtungen näher an der Jägerplatzschule als an ihren jetzigen Schulen wohnen. "Wenn diese 14 Schüler dem Jägerplatz zugewiesen worden wären, hätte man die 90 erreicht", sagte Paulsen. Andreas Riethmüller ging auf dieses Argument nicht ein. Im Januar wird nun erneut beraten.

Im Ausschuss informierte zudem die Verwaltung darüber, dass alle elf Klagen von Eltern gegen das Losverfahren für die kommunalen Gymnasien erfolglos waren. Sie wurden vom Verwaltungsgericht zugunsten der Stadt entschieden, sechs Urteile hielten auch einer Berufungsverhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht stand. Damit sei die Rechtmäßigkeit der im Januar 2010 vom Stadtrat beschlossen Aufnahmeverordnung bestätigt worden, hieß es. Das Losverfahren war angewandt worden, weil es am Giebichenstein-Gymnasium deutlich mehr Bewerber als Plätze gegeben hatte.