Halle Halle: Fahndung nach Hooligans
HALLE/MZ. - Holstein Kiel stieg damals in höhere Fußball-Gefilde auf. Über den sportlichen Tiefschlag jenes Tages ist inzwischen Gras gewachsen, auch weil Kiel wieder abgestiegen ist und mit dem HFC in der neuen Saison wieder in Liga vier spielt. Doch die Polizei beschäftigt sich nach wie vor mit den Vorkommnissen nach der Partie. Denn da kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen im Stadion. Nun starten die Ermittler eine weitere Offensive, um über Fahndungsfotos in den Medien die Randalierer zu ermitteln.
Rückblick: "Der HFC wollte im Anschluss an dieses Spiel mit seinen Fans gemeinsam feiern und öffnete die Tore auf das Spielfeld. Etwa 200 so genannte HFC-Fans randalierten jedoch im Gäste-Fanblock", erinnert Reviersprecher Ralf Karlstedt an die damaligen Vorfälle. Panik und Angst machten sich bei den Fans aus Plauen breit. Auch bei den VFC-Spielern, die sich in die Kabine retten konnten, deren Frauen aber noch im Stadion waren. "Als keine gegnerischen Fans mehr im Block waren, wurden Kanthölzer und Winkeleisen aus den Werbebanden herausgerissen. Die wurden als Wurfgeschosse verwendet, damit wurde aber auch auf Polizisten im Innenraum des Stadions eingeschlagen. 18 Polizisten wurden dabei verletzt. Zum Glück niemand ernsthaft", so Karlstedt.
Schon damals wurden elf Personen vorläufig festgenommen, später veröffentlichte die Polizei die Bilder von 36 weiteren Verdächtigen. Mit großem Erfolg: 20 Randalierer wurden so identifiziert. "Nunmehr liegen 17 weitere Beschlüsse des Amtsgerichtes Halle (Saale) für die Öffentlichkeitsfahndung vor", heißt es jetzt in einer Pressemitteilung des Polizeireviers. Die 17 Fahndungsfotos veröffentlicht die Mitteldeutsche Zeitung auf dieser Seite.
Es ist insgesamt sogar schon das dritte Mal, dass die Polizei Bilder von Tatverdächtigen in den Medien zeigt. Nach der ersten Fahndungsaktion nach den Plauen-Randalierern gelang es den Ermittlern auch, Teile jener Chaoten zu ermitteln, die am 26. September 2009 nach dem Spiel des HFC gegen den 1. FC Magdeburg außerhalb des Kurt-Wabbel-Stadions Polizisten in einen Hinterhalt gelockt hatten. Drei der fünf abgebildeten Personen wurden so identifiziert.
Hinweise zu den 17 abgebildeten Personen bzw. zu deren Aufenthalt nimmt das Polizeirevier Halle unter der Ruf-Nummer (0345) 2 24 62 93 entgegen.