Halle: Halle: Autofahrer übersieht Straßenbahn beim Wenden

Halle (Saale)/MZ/jam/SKI. - An der Kreuzung Delitzscher Straße / Fiete-Schulze-Straße in Halles Osten hat sich am Donnerstagabend erneut ein Unfall zwischen einem Pkw und einer Straßenbahn ereignet. Der 42 Jahre alte Fahrer des Autos wollte nach eigenen Angaben gegen 17.30 Uhr aus Büschdorf kommend nach links wenden - obwohl das verboten ist. Bei dem Manöver habe er die von hinten herannahende Bahn übersehen. Bei dem Zusammenstoß zwischen seinem Pkw und der Tram wurde der Hallenser leicht verletzt.

Erst am Dienstagabend kollidierte eine Autofahrerin mit ihrem Fahrzeug an der selben Stelle mit einer Tram. Auch sie hatte dabei, wie der 42-Jährige am Donnerstag, Glück und kam mit leichten Blessuren davon. In beiden Fällen entstand jedoch erheblicher Sachschaden. Behinderungen im Straßenbahnverkehr waren ebenso die Folge.

Schnell mal über die Gleise fahren, um zu wenden. Das sind Situationen, die oft in Halle beobachtet werden können. Nicht selten kommt es bei diesen Manövern zu Zusammenstößen mit den Bahnen.

Trotz der scheinbaren Häufung solcher Unfälle ist statistisch gesehen die Entwicklung in der Saalestadt rückläufig. 2010 registrierte die Hallesche Verkehrs AG (Havag) 175 Verkehrsunfälle, an denen Pkw oder Lkw beteiligt waren. Im vergangenen Jahr waren es dagegen noch 161, wie aus einer Statistik der Havag hervorgeht.

Um derlei Zusammenstöße zu verhindern, werde das Havag-Personal regelmäßig weitergebildet, so Sprecherin Ute Brockhaus. Innerhalb der Schulungen werde auf Besonderheiten im Streckennetz hingewiesen. Dazu zähle insbesondere auch das verbotene Wenden. Und das mit Erfolg, wie Brockhaus meint: Im ersten Halbjahr 2012 verzeichnete die Havag 74 Kollisionen.