Geplanter Lehrpfad: Geplanter Lehrpfad: Einweihung verzögert sich

Dößel/MZ. - Die Gemeinde Dößel samt Ortsteil Dobis will sich für den "sanften Tourismus" fitmachen. Erster Schritt, um Wanderer und Naturfreunde anzulocken, soll die Einweihung eines Naturlehrpfades sein, der die beiden Orte miteinander verbindet. Doch ein Rechtsstreit mit dem Lieferanten von Holzbänken verhinderte bislang eine offizielle Eröffnung des Rundweges. Dieter Gottstein, Dobiser Vize-Bürgermeister und Initiator des Projektes, rechnet nun damit, dass der Wanderweg erst Anfang 2003 frei gegeben wird.

Der Naturlehrpfad hat eine Länge von zehn Kilometern und beschreibt die Form der Ziffer Acht. Innerhalb des Naturschutzgebietes "Unteres Saaletal" können Naturliebhaber auf dem Pfad durch ein landschaftliche reizvolles Trockenrasengebiet wandern. "Entlang des Naturlehrpfades wachsen etwa 300 schützenswerte Pflanzenarten", erzählt Gottstein. Der Weg selbst wurde von ABM-Kräften und Dorfbewohnern Ende 2001 angelegt. Gottstein ist Professor für Umweltanalytik an der Hochschule "Anhalt" in Bernburg. Studenten seiner Hochschule hatten den Lehrpfad entworfen. Neben zehn Schautafeln, die die Besucher seit wenigen Wochen über die Pflanzen- und Tierwelt sowie Geologie und Geschichte der Region informieren, sollten eben auch Bänke und Sitzgruppen zum Verweilen einladen.

"Was uns da geliefert worden ist, entsprach aber überhaupt nicht der Ausschreibung und den Qualitätsanforderungen", so Gottstein. Seit gut einem Jahr streitet sich die Gemeinde als Träger des Lehrpfades mit dem Bänke-Lieferanten. Gottstein ist aber optimistisch, dass der Streit bald beigelegt wird und neue Bänke gekauft werden können.

"Eine Einweihung des Pfades ist nun aber erst Anfang 2003 sinnvoll. Schließlich lohnt sich ein Besuch besonders im Frühjahr und zur Blüte der Sommerblumen", so Gottstein. Laut dem Professor hat die Gemeinde bisher etwa 17 000 Euro für den Lehrpfad ausgegeben. Um das Angebot für Wanderer und Ausflügler - die "sanften Touristen" - zu komplettieren, erarbeiten Gottsteins Studenten gegenwärtig einen Katalog heimischer Pflanzenarten und eine Infobroschüre über die Orte Dößel und Dobis.