Herbstauktionen Auch in zweiter Auktionsrunde kein Gebot für „Gasthof zum Mohr“ in Halle
Für den Gasthof "Zum Mohr" in Halle wird weiterhin ein Käufer gesucht. Interessenten soll es nach wie vor geben, doch die Zurückhaltung überwiegt offenbar ihre Kaufbereitschaft.

Halle (Saale)/MZ - Wie zuvor in Leipzig wurde auch in Dresden kein Gebot für den „Gasthof zum Mohr“ in Halle abgegeben. In der sächsischen Landeshauptstadt fand am Dienstag die zweite Runde der Herbstauktionen der Sächsischen Grundstücksauktionen AG (SGA) statt. Der Mohr war dabei die Immobilie mit dem höchsten Mindestgebot. Es lag bei über einer Million Euro.
Laut der SGA-Vorstandsvorsitzenden Martina Stein traf den Gasthof dabei das gleiche Schicksal wie auch die anderen hochpreisigen Immobilien, die bei den Herbstauktionen zum Verkauf standen. Es sind schlichtweg keine Gebote dafür abgegeben worden. Und das, obwohl es zahlreiche Anfragen für die Objekte im Vorfeld gegeben habe - auch für den Mohr in Halle.
Gasthof "Zum Mohr" in Halle findet keinen Käufer: Mehr Bedenkzeit nötig
„Aber die Bieter haben sich letztlich nicht getraut“, sagte Stein. Sie berichtete im Falle des Gasthofes von einem Interessenten, der mehr Bedenkzeit brauche.
Die Vorstandsvorsitzende spricht von einer Situation, die auch ihr Auktionsunternehmen noch nicht gehabt habe. Sie sieht eine große Unsicherheit in der Branche und auf dem Markt. Martina Stein sagte: „Es ist kurzzeitig das eingetreten, das niemand kommen gesehen hat.“ Und zwar alles auf einmal.
Sie zählt nacheinander die gestiegenen Bauzinsen für Bautätigkeiten auf, das fehlende Baumaterial sowie die Lieferfristen, die inzwischen ewig lang seien. Dazu kämen noch die Energiesorgen. Das alles führe aus ihrer Sicht dazu, dass Immobilienkäufer aktuell „die Füße stillhalten“, wie Stein es ausdrückte. „Die Nachfrage ist da. Aber es gibt eine Zurückhaltung. Und dafür haben wir Verständnis.“
Gasthof "Zum Mohr" in Halle: Im Nachverkauf kann noch einiges passieren
Gleichwohl sind laut Martina Stein bei den Herbstauktionen der SGA Immobilien im Wert von rund 6,3 Millionen Euro versteigert worden. Verkauft wurden eben die nicht ganz so teueren und eher kleineren Objekte.
Zudem gibt es nach den Auktionen immer noch einen Nachverkauf. „Da wird noch einiges passieren“, sagte die Vorstandsvorsitzende voraus.