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Für Bürgerpreis nominiert Für Bürgerpreis nominiert: Mit der Orgel fing in Langenbogen es an

Von Claudia Crodel 03.01.2020, 12:08
Ralf Mielke (li.) und Helmut Zimmermann gehören dem Förderverein Barockorgel an.
Ralf Mielke (li.) und Helmut Zimmermann gehören dem Förderverein Barockorgel an. Silvio Kison

Langenbogen - Pünktlich vor Weihnachten sind die Handwerker fertig geworden. Auf der Nordseite der Langenbogener Kirche gibt es nun neue Fenster. „Sie sind von der Firma Papon aus Halle nach dem Vorbild der Süd-Fenster mit vielen kleinen Scheiben angefertigt worden“, freut sich Helmut Zimmermann, der Vorsitzende des Gemeindekirchenrats und Vorstandsmitglied im Förderverein Barockorgel. Die Baumaßnahme hat mehr als 17.000 Euro gekostet.

Nach und nach hat die Kirche in den letzten Jahren ihr altes Gesicht zurückbekommen, dank vieler Spenden. Der Förderverein Barockorgel Langenbogen beteiligte sich finanziell stets mit an den Sanierungsmaßnahmen, sei es die Bankheizung, die Erneuerung des Fußbodens im Eingangsbereich nach historischem Vorbild oder eben bei den Fenstern gewesen, erzählt Zimmermann. Zudem sind Vereinsmitglieder auch bei Arbeitseinsätzen kräftig mit von der Partie. Verein und Kirchengemeinde sind eng miteinander verwoben.

Nach Karl Friedrich Schinkels Entwurf als „Normalkirche“ entstanden

Die Langenbogener Kirche, die nach Karl Friedrich Schinkels Entwurf „Normalkirche“ entstand und im Jahr 1826 geweiht wurde, ist heute weit über die Grenzen des Dorfes bekannt, ja auch über die Grenzen der Gemeinde Teutschenthal. Das liegt an einer feinen, kleinen Konzertreihe, die der Förderverein Barockorgel Langenbogen seit Jahren veranstaltet und damit Gäste auch aus anderen Gemeinden und Halle anzieht. Am ersten Advent ging die 142. Veranstaltung der Reihe als Bestandteil des Langenbogener Weihnachtsglühens über die Bühne.

Der Förderverein Barockorgel Langenbogen hatte sich in Jahr 2001 gegründet mit dem Ziel, die barocke Orgel restaurieren zu lassen und das kulturelle Leben in der Gemeinde zu bereichern. Die Königin der Instrumente stammt, wie eine bei der Restaurierung zutage getretene Inschrift zeigt, aus dem Jahr 1735. Erbauer des Instrument war der Weißenfelser Hoforgelbauer Georg Theodorus Kloße.

„Es ist ein kleines Instrument. Aber sein Klang füllt den Kirchenraum sehr gut“

In welcher Kirche es zuerst stand, konnte nicht recherchiert werden. In Langenbogens Dorfkirche erfreute schon 1826 der Klang der Orgel die Besucher. Seit dem 31. Mai 2004 steht sie wieder spielbar auf der Empore. „Es ist ein kleines Instrument. Aber sein Klang füllt den Kirchenraum sehr gut“, erklärt Ralf Mielke, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins und Musiker der Staatskapelle Halle. Schon kurz nach der Vereinsgründung gab es das erste Benefizkonzert. Seitdem wird jedes Jahr fünf, sechs Mal zu einer Veranstaltung geladen, längst nicht mehr nur zugunsten der Orgel in der Langenbogener Kirche.

Namhafte Organisten waren bereits zu Gast in Langenbogen wie der Leipziger Gewandhausorganist Michael Schönheit. Und auch Thomas Ennenbach, Kantor im Pfarrbereich Eisleben, und der hallesche Marktkantor Irénée Peyrot kommen gern nach Langenbogen. Zudem gibt es Konzerte von weiteren Musikern. „Viele kommen, weil es ihnen Spaß macht, hier zu musizieren“, betont Mielke. Bei den Veranstaltungen beschränkt man sich nicht nur auf Musik, sondern lädt auch zu Theater- oder Kabarettvorstellungen ein.

Unter dem Motto „Orgel und Wein“

Unter dem Motto „Orgel und Wein“ gibt es immer am ersten Septembersonntag ein Orgelfest, zeitgleich mit dem Weinfest an der Weinstraße Mansfelder Seen. „Wir arbeiten mit dem Weinbauverein in Höhnstedt ebenso zusammen wie mit den Langenbogener Vereinen oder der Straße der Musik“, sagt Mielke.

Das Programm für die Konzerte für das Jahr 2020 steht bereits fest. In diesem Jahr wird zudem das Jubiläum „20 Jahre Förderverein Barockorgel“ vorbereitet, das 2021 ansteht. Dann soll beispielsweise eine neue Orgel-CD aus der Langenbogener Kirche eingespielt werden. (mz)