Frühjahrsputz vorm Saisonstart Frühjahrsputz vorm Saisonstart: Städtische Freibäder werden ordentlich geschrubbt

Halle (Saale) - Das Thermometer klettert seit Tagen kontinuierlich nach oben. Die Sonnenanbeter wagen sich bereits in kurzer Hose und T-Shirt auf die Peißnitz, wo sie versuchen, die erste Bräune abzubekommen. Nur für eines ist es dann doch zu kalt: Baden. Schlimm ist das allerdings derzeit nicht, denn die städtischen Freibäder sind noch geschlossen. Noch nicht einmal Wasser, jedenfalls nicht genug zum Baden, findet man in den Becken. „Derzeit werden die Saline und das Nordbad gesäubert und für die Saison vorbereitet“, sagt Annette Waldenburger, Geschäftsführerin der Bäder Halle GmbH, die die beiden Anlagen betreibt. Erst am 13. Mai öffnen die Saline und das Nordbad ihre Tore.
Bis vor ein paar Tagen lagen die beiden Freibäder noch im regelrechten Winterschlaf. Zwar befand sich Wasser in den Becken, aber das wurde mit Schutzkissen abgedeckt. „Zur Sicherheit lässt man das Wasser drin, damit keine Schäden entstehen,“ sagt Waldenburger. Das ist nun vorbei. Das Wasser wurde abgelassen und Arbeiter haben damit begonnen, die Becken in beiden Freibädern zu reinigen. Zudem werden Reparaturarbeiten erledigt. Das letzte Wort hat aber das Gesundheitsamt: Kurz vor der Eröffnung wird eine Wasserprobe genommen. Erst wenn die als unbedenklich eingestuft wird, dann geht es los und die Wasserraten können die beiden Freibäder stürmen.
Ausreichend Rettungsschwimmer stehen bereit
Und damit die Besucher auch beruhigt baden können, hat die Bäder -GmbH einen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem Landesverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) für das Nordbad abgeschlossen. „Nur hier bestand Bedarf nach Rettungsschwimmern für die kommende Saison“, sagt Annette Waldenburger. In allen anderen städtischen Bädern (also auch den Schwimmhallen) gebe es keinen personellen Engpass. Das beruhigt. Denn kürzlich hatte die DLRG Alarm geschlagen: In Sachsen-Anhalt würden Rettungsschwimmer fehlen. „Vor allem im ländlichen Raum, sind Rettungsschwimmer schwer zu bekommen“, sagt DLRG-Landesgeschäftsführer Holger Friedrich. Seit März läuft zudem das Modellprojekt „Schwimmausbildung für Flüchtlinge“ in den Schwimmhallen der Stadt in Zusammenarbeit mit der DLRG. Ein Syrer betreut Kinder, Frauen und Männer und bringt ihnen - in Berücksichtigung ihres religiösen Hintergrunds - das Schwimmen bei.
Übrigens: Im Jahr 2013 hat die Wasserwacht Halle einen Sicherheitscheck in den Bädern durchgeführt und das Zertifikat „Sicheres Schwimmen verliehen. Seither gibt es 25 Prozent weniger Verletzte. „Wir sind im bundesweiten Vergleich damit auf einem guten Stand“, sagt Sven Thomas, Vorstandsvorsitzender der Wasserwacht Halle. Der Hauptgrund für die gute Bilanz sei, dass in den vergangenen Jahren viel für die Erhöhung der Sicherheit getan wurde.
Wahrscheinlich kein Freiluftkino
Wenn alles klappt, dann kann es bald los gehen mit dem Schwimmvergnügen. Im Mai allerdings noch zu begrenzten Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr. Erst ab Juni sind die Freibäder von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Am 4. September endet die Saison.
Ein Wermutstropfen bleibt allerdings: Auch in diesem Jahr wird es wahrscheinlich kein Freiluftkino im Nordband geben. Grund: Die dafür notwendige Vorführanlage ist zu teuer. Eine Lösung dafür ist kaum in Sicht, da dem Betreiber-Kino Lux hierfür das Geld fehlt. (mz)