Freizeitpark Belantis Freizeitpark Belantis: Warum Hallenser die 32 Meter hohe Pyramide putzen

Halle (Saale) - Der „Fluch des Pharao“ ist eine der Hauptattraktionen in Belantis und gleichzeitig auch das weithin sichtbare Aushängeschild des Freizeitparks. 32 Meter ist die Pyramide hoch, die Besucher mit einem Schlauchboot in einem wilden Ritt durchqueren und mit einer spektakulären Schussfahrt wieder verlassen. Nun wird Europas größte Pyramide, so wirbt jedenfalls Belantis mit dem Bauwerk, auf Hochglanz gebracht. Dafür hat der Freizeitpark die hallesche Firma „Fassaden-Fix“ engagiert.
„Wir nutzen dafür ein weltweit einzigartiges Verfahren, das extrem umweltfreundlich ist“, sagt Alexander Retzlaff, Geschäftsführer des Unternehmens. Fassaden-Fix greift dafür auf ein patentiertes System der Firma Hermes zurück. Zunächst wird eine Reinigungslösung auf den Untergrund gesprüht. Bis in eine Höhe von zehn Metern können die Mitarbeiter mit Lanzen arbeiten.
Reinigung in Belantis: Hebebühnen und die Dienste eines 100-Tonnen-Krans
Um die komplette Pyramide putzen zu können, benötigt Fassaden-Fix aber auch Hebebühnen und die Dienste eines 100-Tonnen-Krans, an dem eine Arbeitsplattform hängt. „Das aufgesprühte Reinigungsmittel wird später sanft mit Hochdruck wieder abgewaschen“, erklärt Retzlaff. Die Außenhaut der Pyramide besteht übrigens nicht wie bei den berühmten Vorbildern auf der Hochebene von Giseh bei Kairo aus Stein, sondern aus dünnen Fiberglasplatten, die eine täuschend echte Steinoptik vorgaukeln.
„Das Gebäude ist wie der Park 15 Jahre alt. Und normalerweise darf so eine Pyramide auch altern, weil das zum Erlebnis passt. Allerdings hatte die Verschmutzung schon stark zugenommen, so dass wir froh sind, einen Anbieter gefunden zu haben, der in kurzer Seite eine so nachhaltige Reinigung auch leisten kann“, sagt Belantis-Chef Bazil El Atassi.
Fassaden-Fix ist seit 2016 am Markt aktiv
Zwei Tage haben die Hallenser für die Prozedur angesetzt. Ist die Fassade der Pyramide gewaschen, wird ein Desinfektionsschutz aufgetragen. Er ist atmungsaktiv und soll das Bauwerk für Jahre gegen Algen, Schimmel und Pilze schützen. Das in dem Prozess verwendete Wasser bleibt übrigens in einem internen Kreislauf. Nach Abschluss der Arbeiten wird es laut Retzlaff in Waschbussen noch vor Ort gleich aufbereitet - im Prinzip sei die Qualität danach so gut wie bei Frischwasser. „Das schont Ressourcen und die Umwelt“, sagt der Geschäftsführer.
Die Firma Fassaden-Fix gehört als Tochtergesellschaft zur Immobiliengruppe Retzlaff und ist seit 2016 am Markt aktiv. Und das Geschäft entwickelt sich gut. Mittlerweile ist das Unternehmen in ganz Mitteldeutschland im Einsatz, Anfragen erreichen die Hallenser aber längst aus ganz Deutschland. Die Pyramide mit ihrer 3.600 Quadratmeter großen Fassadenfläche zu wienern, ist zweifellos einer der spannendsten Aufträge bislang gewesen, aber längst nicht der größte. In Leipzig „schrubbte“ Fassaden-Fix auch schon Plattenbauten mit 60.000 Quadratmetern Außenhaut. Angesichts der guten Auftragslage soll die Firma wachsen. Zwei neue Waschbusse kommen hinzu. Drei weitere Mitarbeiter will Retzlaff zudem einstellen. (mz)
