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"Es ist ein Glücksfall" "Es ist ein Glücksfall": Vorteile der Service-Wohnungen der Riebeckstiftung

Von Silvia Zöller 07.01.2020, 10:00
Andreas Fritschek, Vorstand der Riebeckstiftung, ist stolz auf das neueste Bauprojekt.
Andreas Fritschek, Vorstand der Riebeckstiftung, ist stolz auf das neueste Bauprojekt. Silvia Zöller

Halle (Saale) - Es sind Geschichten wie die von Renate und Manfred Timpe, die man von den neuen Bewohnern der seniorengerechten Wohnungen in der Bugenhagenstraße 6, 7 und 9 wohl so ähnlich hören kann: Nachdem die 80-jährige Renate Timpe einen Schlaganfall erlitten hatte, war für das Paar nichts mehr wie vorher. Die Rentnerin kann bis heute ihre Hände nicht so bewegen, wie sie möchte. „Und ich kann nicht kochen“, gibt der 84-jährige Manfred Timpe offen zu. Für das Paar war klar: Hilfe ist nötig.

Deshalb schauten sich die beiden im April letzten Jahres auf der Baustelle an der Bugenhagenstraße um, wo die Riebeckstiftung 34 Wohnungen in drei Häusern baute. Nicht nur der barrierefreie Zuschnitt der Wohnung, sondern auch die vielen - und einzeln zubuchbaren Hilfsangebote vom Wäschewaschen über Freizeitangebote oder Reinigung der Wohnung - gefielen den Timpes.

„Der Bedarf an solchen Service-Wohnungen ist da“

„Es ist ein Glücksfall, dass wir diese Wohnung im November beziehen konnten“, sagt Manfred Timpe. Praktisch sei vor allem, dass seine Ehefrau auch gleich Logopädie- und Ergotherapie-Behandlungen im nahe gelegenen Haupthaus des Riebeckstifts erhalten kann.

„Der Bedarf an solchen Service-Wohnungen ist da“, ist sich auch Andreas Fritschek, Vorstand der Riebeckstiftung, sicher. 5,9 Millionen Euro hat die Stiftung in die Neubauten investiert. Ein zweiter Bauabschnitt mit 60 weiteren Wohnungen ist auf dem noch freien Areal hinter den Neubauten geplant. Doch wann diese gebaut werden sollen, ist noch nicht klar.

„Wir werden die Baupreise beobachten“

„Wir werden die Baupreise beobachten“, so Fritschek. Denn: Zum einen stehen noch zwei Wohnungen leer. Zum anderen waren ursprünglich Mietpreise von acht Euro pro Quadratmeter geplant. Aufgrund der gestiegenen Baupreise verlangt die Riebeckstiftung nun aber zwischen zehn Euro und 11,50 Euro.

„Gerade die Begrenzung des Mietpreises war ein großes Thema im Stiftungsrat“, sagt Katharina Brederlow, Vorsitzende des Stiftungsrates und Beigeordnete für Bildung und Soziales der Stadt. Aus diesem Grund wolle man mit dem zweiten Bauabschnitt erst einmal warten. Rund 200 altengerechte Wohnungen hat die Stiftung bereits in der Umgebung des Haupthauses in der Vermietung.

„Und alle sind ebenso wie das Altenpflegeheim zu 99 Prozent ausgebucht“, sagt Fritschek. Wie genau der Bedarf an seniorengerechten Wohnungen und anderen Angeboten für die Generation 60 plus in Halle ist, soll 2020 in einer Umfrage ermittelt werden, so Brederlow. (mz)