Endlos gemütlich Endlos gemütlich: Szeneklub in Halle-Ost setzt nach Verbot auf zweites Standbein

Halle (Saale) - Wenn derzeit alle Klubs geschlossen sind und es auch für unabsehbar bleiben, kann auch die „Station Endlos“, alternativer Klub in Halles Osten, seit Monaten keine Gäste empfangen. Das ist für die jungen Klubbetreiber mehr als bitter. Erst recht, als dass auch die meisten Festivals, auf denen die „Endlos“-Leute als Bühnenbauer und DJs normalerweise den ganzen Sommer über unterwegs sind, fast durchweg abgesagt waren.
Café „Oberstübchen“ als zweites Standbein für Hallenser Szeneclub
Doch die Klubchefs Leo und Joe Schumann sind weit davon entfernt, darüber zu lamentieren. Stattdessen haben sie eine sich erst vor wenigen Wochen bietende Gelegenheit beim Schopf gepackt - und eröffnen nun kurzerhand eine zweite Location, und das auch noch mitten in einer von Halles derzeit angesagtesten Ecken.
Am Reileck, genauer in der Richard-Wagner-Straße, lud am Samstag das ebenso liebe- wie bedeutungsvoll getaufte Café „Oberstübchen“, dessen Name im Ergebnis einer wochenlangen Diskussion entstanden ist, ein. Namenspate des Cafés, erklärt Leo Schumann, sei ein Floor auf einem kleinen Festival am Helenesee, wo „Endlos“ schon öfter für Clubfeeling gesorgt hat.
Bar und Café ein Familienprojekt
Schon draußen vor dem Tor ist die Handschrift der „Endlos“-Macher erkennbar: Nicht nur der Eingang, sondern auch der Freisitz samt Boden und Bänken und der Tresen sind aus Holz gezimmert, die Bar in warmen Grün- und Brauntönen gehalten. Tagsüber soll das „Oberstübchen“ familienfreundliches und rauchfreies Café sein, abends dann mehr Club und Bar.
„Damit decken wir gleich mehrere Zielgruppen ab“, so Leo Schumann, der das Ganze als Familienprojekt bezeichnet: Neben Bruder Joe sind die Schwestern Paula und Stella, die dann auch den Tresen bewirtschaften, beteiligt, der selbst gebackene Kuchen kommt von Mutter Schumann. (mz)