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Eine Prozession der Kreativen

Von Katja Pausch 03.02.2008, 20:20

Halle/MZ. - Kaum ein Stehplatz war zwischen den dicht gedrängten Zuschauern - vom mitgebrachten Baby bis zu im doppelten Sinne älteren Semestern - im Saal zu ergattern. Was da an diesem Abend über die Bühne ging, war weit mehr als eine Modenschau: Unter dem Motto "Prozession - Mode und ein Fest" wurde Mode quasi als ein Fest für das Auge zelebriert.

Die Arbeiten dieser Werkschau, die unter Leitung der Professoren Thomas Greis und Joachim Schielicke stand, sind Ergebnis eines Projekts zum Festival Theater der Welt, das in diesem Sommer Halle zu einem riesigen Laufsteg der Kulturen werden lässt. Und das nicht nur im übertragenen Sinne: Burgstudenten werden während des Festivals mit einer Prozession Masken und Kostüme durch die Stadt führen. Einen Vorgeschmack darauf gab es nun zur Modenschau im Volkspark, in der sich jedes Studienjahr einem Kontinent widmete.

"Afrika" hatte sich das zweite Studienjahr vorgenommen: Stürmisch beklatscht wurden Modelle mit exotischen Namen wie "Samburo" von Luise Doll, "Survival Kit" von Gesche von Aleman oder auch Silvia Kmetetz' Schöpfung "Im Bananenblatt". Während das dritte Studienjahr "Asien" in den Mittelpunkt rückte, zeigte das vierte zu "Europa" eine Kollektion für ein Modehaus. So schickte Sandra Petzold zum Motto "Piep Show - Eine Vogelhochzeit" zwei schräge, bunte "Vögel" über den Laufsteg - in Gestalt eines fröhlich kostümierten Pärchens. Knallbunt präsentierte Xuxin He ihren Entwurf "Bonbon" für das Modehaus Alexander Mc Queen: ein Kleid mit den Blattfarben des Kartenspiels. Riesige Kränze und phantasievolle Kreationen wurden anschließend von jungen Männern "zur Schau getragen". Die unter diesem Motto gezeigten Stücke wurden von Studenten des zweiten Studienjahres der Fachrichtung "Material, Form, Objekt" unter Leitung von Professorin Kathrin Grahl entworfen. Insgesamt 100 Models mit 180 Outfits gingen über den Catwalk. Keiner der Jungdesigner hat seinen Entwurf selbst vorgetragen - das gehöre, so Alexandra Poser, zum Credo der Hochschule. "Die Studenten sollen einen gewissen Abstand zu ihren Arbeiten haben, damit sie zum Thema und nicht für sich selbst arbeiten", so die Diplom-Designerin.