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Kindersingakademie auf der Silberhöhe Ein Chor für alle - doch immer häufiger fehlt das Geld

Die Kindersingakademie auf der Silberhöhe in Halle wirbt um Patenschaften. Denn viele Eltern können Beitrag nicht aufbringen.

Von Denny Kleindienst 24.06.2025, 12:00
Die Kindersingakademie bei einem ihrer öffentlichen Auftritte
Die Kindersingakademie bei einem ihrer öffentlichen Auftritte Foto: Anne Hornemann

Halle (Saale)/MZ - Bald schon werden die jungen Sänger der Kindersingakademie vier Tage in Folge mehrere Stunden täglich zur Probe auf der Silberhöhe zusammenkommen. Sie bereiten sich auf das Musical „Hand in Hand“ vor, das im Bürgerhaus der Christuskirche zur Aufführung kommen wird. Bei dem Ferienprojekt kann jedes Kind teilnehmen, unabhängig davon, ob es Noten lesen kann oder ob seine Eltern Interesse an Musik haben.

„Jedes Kind ist uns willkommen“, betont Anna Manser, Geschäftsführerin der Halleschen Jugendwerkstatt, die der Träger der Kindersingakademie ist.

Doch wie Musikdirektorin Marie-Therese Mehler erklärt, können immer mehr Eltern den Betrag nicht mehr aufbringen, der für die Teilnahme am Kinderchor verlangt wird. 22 Euro beträgt die Gebühr im Monat. Die Kindersingakademie wirbt deshalb darum, eine Patenschaft zu übernehmen. „Mit einem regelmäßigen Betrag oder einer einmaligen Spende können Sie einem Kind den Wunsch nach der Gemeinschaft im Chor erfüllen. Sie können sich auch mit einer anderen Person die Patenschaft teilen“, so Mehler.

Was zählt, ist Freude am Singen

Die Kindersingakademie der Stadt Halle bietet Kindern in der Silberhöhe die Möglichkeit, im Chor zu singen. Aktuell sind dort 150 Chorkinder aktiv. Entscheidend ist allein, dass ein Kind Freude am Singen hat. „Wir möchten allen Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer kulturellen oder sozialen Herkunft den Zugang zu musikalischer Bildung ermöglichen“, sagt die Musikdirektorin.

Das Anliegen sei, jedem Kind die Möglichkeit zu geben, sein musikalisches Talent individuell zu entfalten und an allen Aktivitäten des Chores teilnehmen zu können. Chorkleidung und Leihinstrumente würden dabei kostenlos zur Verfügung gestellt, auch Chorfahrten seien in der Regel kostenfrei.

Kinder für das gemeinsame Singen zu begeistern, heißt aus Sicht der Musikdirektorin auch, ihnen Raum für Kreativität zu geben und sie in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Mehler sagt: „Bei Konzerten und Freizeitaktivitäten bauen wir auf den Gedanken, dass wir nur als Gemeinschaft stark sind.“

Anna Manser hofft derweil, dass die Stadt die Kindersingakademie auch in der neuen Förderperiode ab Januar finanziell ausstattet.