Diensterkrankungsanzeige Diensterkrankungsanzeige: Dicke Luft im neuen Finanzamt Halle?

Halle (Saale) - Laut Medienberichten soll es im neuen Finanzamt in Halle Probleme mit der Raumluft geben. Und nicht nur das: Teilweise ist von gesundheitsgefährdeten Stoffen die Rede. „Wir konnten davon nichts feststellen“, sagt nun Wolfgang Borchert, Sprecher des Finanzministeriums, auf MZ-Nachfrage.
Ins Rollen wurde die Problematik durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt gebracht, der sich bei der Finanzamtsleiterin Brigitte Berking am 15. Mai dieses Jahres meldete. Der Grund: Einer seiner Patienten, ein Mitarbeiter des Finanzamtes in Halle, klagte über Müdigkeit und Niedergeschlagenheit. So etwas könne auch an schlechter Luft am Arbeitsplatz liegen. „Der Arzt hat richtig gehandelt und den Arbeitgeber des Mannes informiert“, sagt Borchert.
Eine übliche sogenannte Diensterkrankungsanzeige
Eine übliche sogenannte Diensterkrankungsanzeige sei dies gewesen, wie sie bei Beamten üblich sei. Danach drehte sich die Spirale weiter: Der Abteilungsleiter wurde informiert, auch die Unfallkasse schaltete sich ein. Auch wurden andere Mitarbeiter nach ihrem befinden gefragt. „Vier weitere Beamte gaben an, unter ähnlichen Symptomen zu leiden“, so Borchert. Am Ende wurde am 15. Juni eine Raumluftmessung veranlasst. „Ein normales Vorgehen in solchen Fällen“, sagt Borchert. Das Ergebnis: keine Überschreitungen der Grenzwerte außer in einem Fall. „Allerdings nicht in einem gesundheitsgefährdeten Bereich“, so Borchert.
Über die Ergebnisse hat Finanzamtsleiterin Brigitte Berking unverzüglich ihre Mitarbeiter per E-Mail informiert sowie ein Mitarbeiter-Forum einberufen. „Dabei ging es sehr unaufgeregt zu“, sagt Borchert. Die Mitarbeiter wurden darüber informiert, dass sie ihr Lüftungsverhalten der Büros ändern sollen - also häufiger lüften. „In einem Jahr wird eine weitere Messung durchführen“, so Borchert. Dann könne man genauere Aussagen machen. (mz)