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"Die Menschen haben sich etwas zurückgezogen" "Die Menschen haben sich etwas zurückgezogen": Besucheransturm im Saline-Bad bleibt aus

Von Denny Kleindienst 18.08.2020, 12:00
Die Zahl der Schwimmer im Becken ist begrenzt, die Badeaufsicht hat sie im Blick.
Die Zahl der Schwimmer im Becken ist begrenzt, die Badeaufsicht hat sie im Blick. Denny Kleindienst

Halle (Saale) - Zu den neuen Regeln, die in diesem Sommer gelten, gehört die maximale Besucherzahl. Nicht mehr als 860 Gäste dürfen sich zeitgleich in der Saline wie auch im Nordbad aufhalten, den beiden Freibädern der Bäder Halle GmbH. Dreimal sei diese Maximalzahl kurzfristig in beiden Bädern erreicht worden, sagt Ricardo Noll, Objektleiter für die städtischen Badeanstalten. Man kann auch sagen: Nur dreimal. Denn früher wäre Noll zufolge die Zahl sehr oft durchbrochen worden.

Der am besten besuchte Tag bisher war der 38 Grad heiße Freitag, 24. Juli, als sich in den Freibädern Saline und Nordbad etwa 3.000 Gäste erfrischten. Doch der große Ansturm auf die Freibäder ist bisher ausgeblieben. „Die Menschen haben sich etwas zurückgezogen“, sagt Noll und spricht von schwankenden Besucherzahlen.

Vor allem die großen Jugendgruppen fehlen

Vor allem die großen Jugendgruppen, die zusammen ins Freibad kommen, gebe es dieses Jahr nicht. Die Stammgäste würden speziell der Saline aber die Treue halten. Ältere Gäste und Familien machen nun das Gros des Publikums aus. Das bedeutet aber auch, dass eine Befürchtung sich nicht bewahrheitet hat.

„Unsere größte Angst war, dass Leute Schlange stehen“, sagt Ricardo Noll. Dass es dazu nicht kam, sei auch den Badegästen zu verdanken, von denen viele nach drei bis vier Stunden das Freibad wieder verlassen, eben nicht den ganzen Tag bleiben und somit den Durchlauf erhöhen. Die Bäder GmbH hatte die Gäste dazu in einer Kampagne zum „respektvollen Umgang“ extra animiert. Ist die maximale Besucherzahl erreicht, wird auch nicht gleich die Kasse geschlossen. Dann kommt der nächste Gast ins Bad, wenn ein anderer geht.

Überwiegende Teil der Badegäste hält sich an die Corona-Regeln

Laut Holger Friedrich von der DLRG hält sich der überwiegende Teil der Badegäste an die Corona-Regeln. Auch wenn Kinder häufig ans Tragen einer Maske erinnert werden müssen, wie Ricardo Noll sagt. Maskenpflicht gilt im Freibad überall dort, wo es eng wird, etwa im Eingangsbereich, auf den Toiletten oder am Imbiss. Im Wasser nicht. Dafür soll der Abstand von 1,5 Metern auch im Becken eingehalten werden.

Die Badeaufsicht achtet darauf, dass nicht zu viele Menschen gleichzeitig im Wasser sind oder an der Rutsche anstehen. Die Umkleideräume können derzeit nicht genutzt werden, dafür wurden einzelne Umkleidekabinen aufgestellt. Gruppensport wie Volleyball und Fußball ist verboten.

„Wir sind am Dauerdesinfizieren.“

Sophie Kölbel, die gerade ihr drittes Ausbildungsjahr als Fachangestellte für Bäderbetriebe begonnen hat, fügt noch hinzu: „Wir sind am Dauerdesinfizieren.“ Das betrifft Handläufe, Türgriffe und Sitzbänke, überhaupt alle möglichen Oberflächen im Bad, mit denen Leute in Kontakt kommen.

Abgesehen davon, dass es etwas ruhiger im Bad sei, ist die Lage im Bad aus Sicht der Auszubildenden in diesem Jahr aber gar nicht so anders wie zuvor. So läuft auch im Corona-Sommer der Freibadbetrieb. Und Ricardo Noll stellt für den Moment fest: „Es gibt noch Kapazitäten nach oben.“ (mz)

Die Auszubildende Sophie Kölbel unterstützt die Fachkräfte in der Saline.
Die Auszubildende Sophie Kölbel unterstützt die Fachkräfte in der Saline.
Denny Kleindienst 
Die Tafel wird täglich aktualisiert.
Die Tafel wird täglich aktualisiert.
Denny Kleindienst