Der Schweizer vom Petersberg
Petersberg/MZ. - Jetzt hat ihm das Leben auf dem Petersberg einen ganz anderen Höhepunkt beschert: Seine Mitbrüder haben Lukas zum Prior, zum Klostervorsteher, gewählt.
Sonntag wurde der 62-Jährige bei einem Gottesdienst in der Klosterkirche ins Amt eingeführt. Er ist somit für die nächsten sechs Jahre Repräsentant und Sprecher der kleinen Gemeinschaft aus fünf Ordensbrüdern. "Wir versuchen immer, alle Entscheidungen einmütig zu fällen. Und das Amt des Priors ist es auch, dass diese Einheit gewahrt bleibt", sagt Bruder Lukas.
Neben seinen neuen Verpflichtungen hat Bruder Lukas, der mit bürgerlichem Nachnamen Haltiner heißt und aus dem Kanton St. Gallen stammt, weiter das Amt des Pfarrers des Petersberger Kirchspiels inne. "Ich werde dabei aber künftig weniger Außendienste wahrnehmen können", sagt er. Gemeint sind damit etwa die Leitung von Bibelwochen und von Kursen. Gebete, Verkündigung und Arbeit bestimmen das Leben der Ordensmänner. Als Verkündiger verstehen sie sich, weil sie Besuchern als Gesprächspartner zur Verfügung stehen: So ist die Kirche täglich geöffnet. Zudem sind junge Männer eingeladen, während der "Einkehrzeiten" am Klosterleben teilzunehmen. Die Gäste werden im Pfarrhaus untergebracht, wo auch die Ordensbrüder leben. Bereits begonnen hat der Bau eines neuen Brüderhäuschens zur separaten Unterbringung der Ordensmänner.
Der einstige Postangestellte Lukas Haltiner war vor 31 Jahren dem Orden beigetreten. Nach Hobbys gefragt, nennt er das Lesen - und "Cessy". Mit der Schäferhund-Mischlingsdame unternimmt er gern Spaziergänge. Bruder Lukas betreut sie auf Bitten ihres Herrchens, einem jungen Mann, der auf Montage arbeitet.