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"Der Esel der auf Rosen geht" "Der Esel der auf Rosen geht" Gala in Halle: Hans-Dietrich Genscher erhält Bürgerpreis posthum

Von Silvia Zöller 13.05.2017, 17:45
Gruppenbild der Preisträger des Bürgerpreises „Der Esel, der auf Rosen geht“ 2017
Gruppenbild der Preisträger des Bürgerpreises „Der Esel, der auf Rosen geht“ 2017 Dirk Skrzypczak

Halle (Saale) - Mit dem Bürgerpreis "Der Esel, der auf Rosen geht", ist der frühere Außenminister und gebürtiger Reideburger Hans-Dietrich Genscher am Samstag im Neuen Theater posthum ausgezeichnet worden. Den Preis für seine Verdienste für die Stadt Halle hat stellvertretend seine Witwe Barbara Genscher in Empfang genommen. Überreicht wurde sie von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Unter anderem hatte Genscher maßgeblich zum Wiederaufbau der Franckeschen Stiftungen beigetragen.

Weitere Preisträger der Auszeichnung, die seit 2003 jährlich durch die Mitteldeutsche Zeitung, der Stiftung Saalesparkasse und das Neue Theater verliehen wird, sind Ehrenamtliche aus Halle und dem Saalekreis. Unter den 123 Nominierten hat sich die Jury für den langjährigen Vorsitzenden des Naturschutzbundes Halle-Saalkreis (NABU), Volker Schmidt, entschieden. Der 73-jährige Biologe war 27 Jahre lang Vorsitzender des Vereins und ist in diesem Jahr zurückgetreten.

Syrischer Flüchtling und Jura-Studentin werden ebenfalls geehrt

Preisträgerin ist auch die Jura-Studentin Franziska von Deimling aus Halle, die sich in dem Projekt "Rock your life" engagiert, bei dem sich Studenten als Mentoren für Sekundarschüler einsetzen. Ziel ist es, die Jugendlichen bei der Berufswahl zu unterstützen und ihnen bei Problemen weiterzuhelfen.

Der 19-jährige Aladin Nasr aus Merseburg erhielt den Preis für seinen Einsatz für andere Flüchtlinge: Der junge Mann aus Syrien dolmetschte in schwierigsten Situationen, so bei einer Totgeburt. Innerhalb kürzester Zeit lernte er so gut Deutsch, dass er heute selbst im Familiencafé des evangelischen Kirchenkreises Merseburg Deutschunterricht für Flüchtlinge gibt.

NT-Intendant Mathias Brenner führte durchs Programm

Als Verein wurde die Klosterbauhütte Merseburg ausgezeichnet. Der 90 Mitglieder starke Verein setzt sich seit 2012 für die Rettung des alten Benediktinerklosters ein, das seit den 1980er Jahren verfallen ist.

Vereinsvorsitzende Katrin Dippert und ihr Team haben aber nicht nur Spenden für sie Sanierung der alten Mauern gesammelt, sondern das Kloster auch wieder als Ort für kulturelle Veranstaltungen wiederbelebt.

So finden hier Lesungen, Konzerte und Theateraufführungen statt; auch der alte Klostergarten blüht wieder als Kräutegarten auf.

Durch das Programm führte Moderator und NT-Indendant Matthias Brenner. Unter anderem ergänzten auch der Bürgerchor der Oper Halle und Alexander Suckel das Programm musikalisch. Bei einem Büffet und Musik im Hof und der Kammer des Neuen Theaters war für die Ehrenamtlichen noch viel Zeit zum Austausch untereinander. Erstmalig haben sich auch Vereine aus der Region bei der Gala mit Ständen und Plakaten vorgestellt. (mz)

Müllerbursche und Esel im Neuen Theater in Halle. „Der Esel der auf Rosen geht“
Müllerbursche und Esel im Neuen Theater in Halle. „Der Esel der auf Rosen geht“
Dirk Skrzypcak
Hans-Dietrich Genscher
Hans-Dietrich Genscher
dpa